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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0196 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 196 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

man im allgemeinen sagen, daß sie diskret und ruhig sind, grau, graubraun und trüb-violett. Aber auch rote Töne sind nicht selten. Indessen wechselt das Farbenspiel in viel höherem Grade infolge der Beleuchtung als auf Grund der eignen Farben der Gesteinsarten. Von einem prachtvollen feurigen Sonnenuntergang beleuchtet, kann auch eine einförmig graue, langweilige Gebirgslandschaft sich in herrlichen, warmen purpurroten Nuancen darstellen. Die Berge bei Tschupunun (Tafel 2 A und 2B, Band I) besitzen an sich einen ziemlich nichtssagenden graulichen Ton mit schwach rötlichem Einschlag. Aber scharf von der untergehenden Sonne beleuchtet, wird ihr Ton prächtig, beinahe schreiend purpurrot. Weiter entfernte Berge in OSO erscheinen eben wegen der Entfernung in mehr violetten Nuancen. Wenn die Sonne langsam unter den Horizont sinkt, verblaßt der Purpurglanz, die Erdschatten steigen zu den Kämmen des Gebirges hinauf, und schließlich erlischt auch der letzte Widerschein auf den höchsten Gipfeln. Wenn auch die kurze Abendröte verblaßt ist, stehen die Berge bei Tschupunun als einförmige, graue, farblose Mauern da. Das plastische Relief, das ihnen die Schatten eben verliehen hatten, ist verschwunden, die Schluchten, Täler und Vorsprünge werden ausgeglichen, und sie nehmen sich aus wie ein Schirm ohne Tiefe und Skulptur. Zum Leben werden sie erst wieder erweckt, wenn die Sonne am andern Morgen wiederkommt; aber dann ist es die entgegengesetzte Seite des Gebirges, die rot leuchtet.

Tafel 2c stellt ein farbiges Panorama von Haus-i-pendsch, Lager XVIII, dar, das den Horizont von Osten über Süden nach Südwesten umfaßt. Es veranschaulicht drei verschiedene Massive oder Ketten im Vordergrund und läßt in den Lücken zwischen ihnen in größerer Entfernung andere Gebirgspartien auftauchen. Es zeigt auch bedeutende Wechsel im Farbenspiel, insofern als die erste Hälfte des Panoramas gelbrote und hellrote, die andere dunkelviolette Farben aufweist, was deutlich auf der Eigenfarbe der Gesteine beruht.

Das Panorama von Haus-i-teschtab, Lager XXXI, in vier Abteilungen auf Tafel 3A und 3B wiedergegeben, gibt einen klaren Begriff von der Aussicht und beherrscht ein großes Gebiet in Ostpersien. Es beginnt bei 65° O und erstreckt sich über Süden und Westen nach Norden. Der fehlende Quadrant, NO, ist ebene Kevir und findet sich in meinem Buch Zu Land nach Indien reproduziert. Auch dieses Panorama ist lehrreich und bietet uns eine klare Vorstellung von den Gebirgspartien des Vordergrundes und den weiter weg gelegenen Ketten, von denen eine in S 69° W am 17. Februar 1906 mit Schnee bedeckt war. Das Landschaftsbild, das sich im Nordwesten und Norden entrollt, ist von großem Interesse. Nur ein farbiges Panorama kann eine zufriedenstellende Vorstellung vermitteln. Wir sehen da, wie die Schichtenköpfe der fast horizontalen Ablagerungen ihre jäh abschüssigen Fronten nach der Kevirfläche richten, deren ebene, einem See gleichende Oberfläche im Westen und Norden von ganz niedrigen Gebirgsketten begrenzt wird.