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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0185 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 185 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - PANORAMEN.   131

ganz unmöglich gewesen wäre, mich mit ganzen Pferdelasten von Platten zu schleppen, die ich außerdem, wenn alle Tiere gefallen waren, früher oder später vielleicht hätte im Stich lassen müssen. Er ist daher der Ansicht, daß ich die einzige einfache Methode gewählt habe, die sich für die Abbildung der tibetischen Berggegenden eignet. Weiter hebt Rosén hervor, daß die Bedeutung der Panoramen für die Karte „teils in einer Kontrolle des im Felde eingetragenen Geländes besteht, teils in einer bedeutenden Erweiterung des Kartenumfangs, namentlich was die Abhänge und Gipfel von Gebirgen angeht". Er gibt ein sehr sprechendes Beispiel von der Gegend vom Manasarovar, wo die Panoramen dazu dienen können, die Feldkarte abzurunden und plastischer zu machen, und wie sie sozusagen den Gesichtskreis von gewissen Punkten der Reiseroute erweitern. Schließlich sagt Rosén: „Die Panoramen werden auch Bedeutung für die Kenntnis der magnetischen Deklination erhalten. Wenn in Zukunft dieselben Plätze besucht und dieselben Peilungen gemacht werden, dürfte sich nämlich, wenn die Instrumentenfehler bekannt sind, die Veränderung in der Deklination mit recht großer Genauigkeit berechnen lassen. Veranschlagt man den mittleren Fehler in einer Peilung auf ± 1,5 °, so sind nur 9 Peilungen erforderlich, um die Deklination mit einer Genauigkeit von ± 0,5 ° festzustellen. Bei diesen Panoramen kann kein Zweifel an den Objekten entstehen."

Wer einen tieferen, umfassenderen Einblick in die folgende Schilderung meines Verfahrens beim Zeichnen von Panoramen wünscht, möchte zunächst Professor Roséns oben zitierte Untersuchung gelesen haben. Denn erst wenn einem klar geworden ist, wozu die Panoramen dienen können, hat man Nutzen davon, zu erfahren, wie sie zustande gekommen sind. Ich sage dies aus eigner Erfahrung, denn ich gebe gern zu, daß, wenn ich auch das ewige Panoramenzeichnen in dem Gefühl betrieb, einigermaßen den Mangel photogrammetrischer Kartenaufnahme ersetzen zu wollen, ich_ doch nicht ahnte, daß meine handgezeichneten Panoramen ein so schönes Zeugnis wie das von Professor Rosén erhalten würden, noch daß diese Zeichnungen in so weitgehendem Maße zur Erweiterung und Ergänzung der Karte würden ausgenutzt werden können.

Die vornehmlichste Triebfeder beim Zeichnen von Panoramen in Tibet war für mich, daß ich aus den unbekannten Teilen dieses Landes, die kein anderer als ich gesehen hatte, soviel wie möglich im Bild mit heimbringen wollte, um es dadurch auch andern anschaulich machen zu können. Eine Karte, die zu Pferd und unter beständigen Märschen gezeichnet wird, kann, wie die obige Schilderung der Feldkarte gezeigt hat, nicht anders als mangelhaft werden. Sie gibt nur in Projektion, von oben und nach unten, eine Vorstellung von der Morphologie in großen Zügen längs des zurückgelegten Weges. Aber sie vermag die Phantasie des Betrachters nicht so weit zum Leben zu erwecken, daß er, wenn er sich an einen bestimmten Lagerplatz versetzt denkt, vor seiner Phantasie das Bild erstehen lassen kann, das die