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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0198 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 198 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

schritten wurde, ein Panorama zu zeichnen. In Ostpersien zeichnete ich 48 Panoramen in 4'/2 Monaten, in Tibet 552 in 25 Monaten. Das Zeichnen hat sich im zweiten Fall also verdoppelt; die tibetischen Panoramen liegen mit anderen Worten dichter als die persischen. Dabei ist jedoch zu beachten, daß die persischen Bilder im allgemeinen ein größeres Areal umfassen als die tibetischen, was in der Verschiedenheit der morphologischen Konfiguration der beiden Länder begründet ist. Auf dem tibetischen Hochland liegen die Gebirgsketten dichter und versperren die Aussicht auf nähere Entfernung als in Persien.

Sehr oft wird jedes Zeichnen durch verschiedene Umstände unmöglich gemacht. Nehmen wir das Klima, so ist der Winter ungünstiger als der Sommer. Gegen die Kälte pflegte ich mich dadurch zu schützen, daß ich ein mit glühendem Jakdung gefülltes eisernes Becken neben mir stehen hatte, über dem ich von Zeit zu Zeit meine Finger auftauen konnte. Dieses Mittel brauchte ich immer an den Lagerplätzen, sei es, daß ich in der Zeltöffnung oder im Freien saß. An warmen, ruhigen Sommertagen war ich unabhängig von Zelt und Feuer; ich zog es dann vor, etwa hundert Meter vom Lager entfernt zu sitzen, damit das Zelt nicht irgendeinen Teil des Horizontes verdecken sollte. Ich saß immer mit gekreuzten Beinen direkt auf der Erde oder, wenn sie steinig und hart war, auf einer zusammengelegten Filzdecke und hatte das Skizzenbuch auf den Knien liegen.

Von Paßschwellen aus zu zeichnen, war immer mit größeren Schwierigkeiten verbunden. Dort ist man dem durchdringenden Wind mehr ausgesetzt, und die schon immer starke Luftverdünnung ist dort noch fühlbarer. Die Pässe liegen ja gewöhnlich über 5000 m, zuweilen fast 6000 m hoch. In den meisten Fällen, sogar im Sommer, werden die Hände gefühllos, ehe ein solches Panorama fertig ist, und es würde nicht vollendet werden können, wenn nicht der Diener, der mich begleitet, unterdessen Jakbrennstoff zu einem kleinen Feuer sammelte. Auf den hohen Pässen hatte ich fast immer den Photographenapparat mit, nicht nur des Photographierens wegen, sondern auch wegen des Nutzens, den ich von dem Stativ hatte. Dieses wird mit einem Filz oder einem kaukasischen „burkha" (Mantel) bedeckt, um Schutz gegen den Wind zu gewähren, wenn die Meereshöhe auf dem Siedethermometer abgelesen werden soll. Es bot auch mir während des Zeichnens Windschutz.

Andere in der Witterung begründete Hindernisse sind Regen, Schneetreiben, Sturm mit folgendem Staubnebel, während heftiger Wind bei klarem Wetter das Zeichnen wohl erschwert, aber nicht unmöglich macht. Bisweilen kommt es vor, daß man von den Stürmen, die von Zeit zu Zeit über das Land fegen, gezwungen wird, einige Tage beschäftigungslos stillzuliegen. Auf einem farbigen Panorama in Vol. IV von Southern Tibet habe ich versucht, anschaulich zu machen, wie die Landschaft gleichsam ausgelöscht wird von dem herannahenden Sturm, der alles lose Verwitterungsmaterial mit sich fortreißt. Gelegentlich kommt man nach einem langen Tage-