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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0122 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 122 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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70   KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

trug ich die zurückgelegten Wegstrecken sowie die morphologischen Hauptzüge mit fortschreitender Reise in ein großes Übersichtsblatt ein. Das Verfahren bei der Herstellung dieser Orientierungskarten werde ich weiter unten im einzelnen schildern.

Es versteht sich von selbst, daß eine Karte, die in einem so großen Maßstab gezeichnet ist wie der, um den es sich hier handelt, eine Menge Details enthalten muß, die bei der Reproduktion ganz verlorengehen. Wenn ich im Maßstab 1:4o 000 zeichne und meine Originalblätter werden nach der Heimkehr für die Publikation auf r :300000 reduziert, oder mit andern Worten, die Wegstrecken, die ich vermessen habe, werden auf ein Siebentel oder ein Achtel ihrer Länge gebracht, so müssen alle die feinen Einzelheiten weggelassen werden, sonst würde die Karte nur mit dem Mikroskop zu lesen sein und die Eigenschaft verlieren, die hauptsächlichsten Beobachtungen wiederzugeben. Man muß sich deshalb dareinfinden , unzählige Schluchten, kleine Seitentäler und Wegkrümmungen zu opfern und auch viel von den Formen der Gebirge, die man durchquert oder in der Nähe gesehen hat. Aber dies alles ist nicht verloren; denn es findet sich ja immer auf den Originalblättern wie in einem Archiv, das im Bedarfsfall jederzeit zu Rate gezogen werden kann I. Die Kartenzeichnungen in Originalgröße herauszugeben wäre unpraktisch, unhandlich und viel zu teuer.

Was den Maßstab anlangt, in dem ich meine Karte zeichnete, kann man sagen, daß er sich in jedem einzelnen Fall und für jeden einzelnen Tagemarsch ganz natürlich und einfach von selbst ergeben hat. Ich habe mich nie sklavisch an einen bestimmten Maßstab gebunden, dem ich dann auf der ganzen Reise treu gefolgt bin. Ich habe im Gegenteil den Maßstab ganz und gar für sich selber sorgen lassen, als ob seine Grenzen sich automatisch durch Sicherheitsventile regulierten. Ohne weiter darüber nachzudenken, habe ich in einfachem, gleichförmigem Wüstengelände die verschiedenen Wegestücke auf dem Kartenblatt verkürzt und sie in kompliziertem, bergigem Terrain verlängert, um Platz für all die Einzelheiten zu bekommen, die sich in einem solchen Fall innerhalb verhältnismäßig kurzer Entfernungen anhäufen. Darum ist die Linie, die meine Route angibt, mit einem Gummiband zu vergleichen, das sich bald zusammenzieht, bald ausdehnt. Daher hat auch jedes meiner Kartenblätter mehrere verschiedene Maßstäbe aufzuweisen, je nach dem Relief des Geländes. Würde man sie alle zu einer fortlaufenden Linie aneinanderreihen, die dann photographisch verkleinert und z. B. in eine Karte im Maßstab von I : r 000000 eingefügt würde, so würde diese Linie teils nicht mit schon bekannten Tatsachen auf der Karte übereinstimmen, teils ein schiefes, verzerrtes Bild von dem Lande und den relativen Entfernungen geben.

I Meine Originalkarten sind in der Königl. Bibliothek in Stockholm aufbewahrt.