国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0167 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 167 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000218
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

T. DIE FELDAUFNAHME. - DIE FELDKARTE.

IIj

Feldblatt Nr. 127 finden, wäre es leicht, ein vollständigeres Blatt aus freier Hand auszuführen. Ein solches Blatt würde einen Begriff davon geben, wie weit man auf der Reise selbst, d. h. ohne Benutzung besonderer Hilfsmittel, in der sorgfältigen Kartenzeichnung gelangen kann. Die Methode bliebe dieselbe, wie ich sie oben geschildert

und auf den Feldblättern der Reise von 1899 bis 1902 fast immer angewendet habe, nur mit dem Unterschied, daß diese letzteren sich infolge der Natur des Zeltlebens in einer etwas weniger gepflegten Form darstellen, als sie nach der Heimkehr erreichbar ist. Man würde finden, daß das Relief auf dem ins reine gezeichneten Blatt ganz dasselbe wäre wie auf dem Feldblatt, daß der Zeichner sich aber unter Leitung der allgemeinen Gesetze der Erosion veranlaßt gesehen hat, eine in den Einzelheiten natürlichere und wahrscheinlichere Plastik zu zeichnen. So könnte man z. B., ohne befürchten zu müssen, einen Fehler zu begehen, den auf der Originalkarte fehlenden Teil der Gebirgspartie rechts vom Wege und rechts von dem Bach Rudchane-i-engeli-nachu ausfüllen, die mit ihren westlichen Böschungen und Ausläufern einen Grenzwall im Osten von Kevir-i-nemeksar bildet. Die Bildung und Entstehung dieser Kevir fordert eine Einrahmung durch Berge an ihrem südlichen Strand ; sie könnten ungestraft in die Lücke eingezeichnet werden, wo das Originalblatt keine Berge angibt. Im übrigen müßte man in Übereinstimmung mit den Prinzipien, denen ich immer zu folgen pflege, alles vermeiden, was Phantasiezeichnung heißen könnte. Man dürfte nicht vergessen, daß ein solches Kartenblatt, wenn es auch kein Phantasiebild eines kleinen Teils der Erde wäre, doch nur eine Freihandskizze wäre, die nach Augenmaß und Schätzung angefertigt wurde. Das einzige feste Skelett in dem Blatt wäre die Route mit ihren Marschminutenzahlen und Brechungswinkeln. Alles, was von der Route geschnitten wird, ist ja schon auf der Feldkarte richtig. Das übrige ist vom Blick aufgefangen und nach Augenmaß eingetragen. Je weiter die verschiedenen Gegenstände vom festen Stamm der Routenlinie entfernt liegen, desto unsicherer werden sie daher. Auch die nahegelegenen Berge begrenzen das Gesichtsfeld. Die kleinen Bergrücken am südlichen Ufer der Kevir-i-nemeksar machen es unmöglich, einen Blick über die große Lut-Wüste im Süden zu werfen oder sich einen Begriff davon zu machen, wie diese kleinen Berge in das nördliche Grenzgebiet der Wüste übergehen.

Auf meinen Feldblättern findet man zuweilen ein L neben einem Brechungswinkel gezeichnet, zuweilen auch ein B an einem weiter vorn gelegenen Punkt. Man hat das Blatt dann umzuwenden, denn auf der Rückseite findet sich ein kleines Panorama gezeichnet. Im Gegensatz zu den großen, mit mehr Sorgfalt am Lagerplatz ausgeführten Panoramen sind diese ganz provisorisch gezeichnet, in flüchtigen und leichten Konturen mit approximativen Kompaßpeilungen bei höheren Gipfeln. Die Peilungen sind von L aus auf demselben Feldblatt genommen. Sie sind immer während des Tagemarsches gemacht, und ihr Zweck ist, irgendeine wichtige Gebirgskontur oder

15