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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0158 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 158 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I 0 4   KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

ausgeführt ist. Sieht man aber näher zu, so gewahrt man die Bleistiftzeichnung unter der Tusche. Nur die ersten Blätter sind auf diese Weise ausgefüllt; es war anfangs meine Absicht, den ganzen Weg damit fortzufahren. Natürlich ist es ein großer Vorteil, in der Regel jeden Abend die Bleistiftzeichnungen und alle auf der Karte gemachten Anmerkungen mit Tusche oder Tinte nachzuziehen. Dadurch wird die Karte haltbarer, nicht nur für die Reise und bis zur Heimkehr, sondern auch für die Zukunft in dem Archiv, wo sie aufbewahrt wird.

Dieser Regel folgte ich auch auf meiner Reise i899-19o2 ziemlich konsequent; ausgenommen waren nur die sehr detailreichen Blätter über den Tarim. Proben von beiden finden sich in den achtzehn faksimilierten Blättern, die dem zweiten Band meines Atlasses zu Scientific Results of a 7ous-ney in Central Asia 1899-19,92 beigegeben sind. Auf dieser Reise hatte ich aber meine Arbeit und meine Tätigkeit nach beendetem "hagemarsch anders als auf der Reise in Ostpersien und in Tibet 1906-1908 eingerichtet. In den Jahren 1899-1902 opferte ich jeden Nachmittag und Abend viele Stunden und oft ganze Ruhetage der Ausarbeitung des Terrains auf der Feldkarte — dies gilt namentlich für Tibet. Auf dem Tarim gestattete die Zeit keine Abendarbeit, da die Drift auf dem Fluß bis zum Einbruch der Dunkelheit währte und dann immer noch einige Stunden mit der Führung des Tagebuches vergingen. Aber in Tibet hatte ich in den Jahren 1900, 1901 und 1902 nach dem Eintrag der Tagebuchnotizen den ganzen Rest des Tages und den Abend zu meiner Verfügung; ich verwendete fast diese ganze Zeit für die Karten. Diese haben dabei außerordentlich gewonnen. Eine unglaubliche Arbeit ist darin niedergelegt. 1149 Blätter, Hunderte davon mit Tinte nachgezogen und an langen stürmischen Winterabenden ausgearbeitet, in einem kleinen zugigen Zelt, beim Schein eines Kerzenstummels, ohne Tisch und ohne Stuhl, bei einer Kälte, die fortwährend die Tinte in der Feder gefrieren ließ. Die Zeit, die so angewendet wurde, ist sicherlich nicht verloren, aber sie hätte besser benutzt werden können.

In Ostpersien fing ich, wie gesagt, an, die Blätter mit Tusche nachzuziehen, hörte aber bereits nach dem sechsten Blatt damit auf, da andere Interessen Beschlag auf meine ganze marschfreie Zeit legten. Dazu gehörten lange Unterhaltungen mit den Eingeborenen und das Zeichnen von Volkstypen und Panoramen, wovon weiter unten die Rede sein wird. Die Arbeitszeit wurde daher folgendermaßen eingeteilt: Solange die Sonne hoch stand, wurde ein Panorama der Gegend gezeichnet; wenn die Sonne unterging, wurden Volkstypen gezeichnet, in der Dämmerung schließlich wurden die Erfahrungen des Tages in das Tagebuch eingetragen. Nach Einbruch der Dunkelheit begann die Unterhaltung mit Leuten aus der Gegend oder mit den Führern. So kam 9 Uhr heran; es wurde die dritte und letzte meteorologische Beobachtungsreihe gemacht, dabei erforderte das Siedethermometer die größte Sorgfalt und die meiste Zeit. Dann ist man zu müde, um noch Kartenblätter zu zeichnen,