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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0683 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 683 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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DIE KEVIRE ODER DEPRESSIONSGEBIETE.   5 3 I

die gipsreichen Tone von wechselnder Farbe, die jetzt in den Randgebieten der Wüsten sichtbar sind, abgelagert. Darauf haben mehrere Austrocknungen in Verbindung mit und nach der Eiszeit (Pluvialperioden!) stattgefunden. Die hauptsächlichsten Ablagerungen der Depressionen stammen also aus diluvialen und alluvialen Binnenmeeren, die in Zeiten feuchteren Klimas entstanden sind.

Wahrscheinlich wird es nie gelingen, so eingehende Studien über die Ablagerungen der großen Kevir anzustellen, wie Huntington es in Seistan getan hat. Im letztgenannten Gebiet bieten die tektonischen Verhältnisse eine selten günstige Gelegenheit,

ganze Serien von Ablagerungen zu studieren, was man in der Kevir nur mit Hilfe von Bohrungen erreichen könnte. Seistans günstige geologische Verhältnisse nötigen

uns daher, mit Huntington dieses Depressionsgebiet als den Schlüssel zu dem Klima-

problem dieser Gegenden, vielleicht ganz Zentralasiens, zu betrachten. Niedermayer, der Huntington zu bekämpfen sucht, liefert doch kaum einen Beweis gegen dessen

„Fluvial or Lacustral"-Theorie, die nicht weniger als neun oder zehn Klimawechsel

seit der Tertiärzeit annimmt. Allerdings darf Niedermayers Hinweis auf die Bedeutung eventueller Änderungen in der Richtung der Flußläufe nicht unterschätzt werden. Auf

Seistan ist diese theoretische Erklärung kaum anwendbar. Niedermayers Versuch;

Persiens Klimawechsel mit Blanckenhorns Ergebnissen aus dem Niltal und Palästina in Zusammenhang zu setzen, hat bis auf weiteres nur wenig tatsächliche Unterlagen.

Denn die beobachteten Strandterrassen in der Kevir und in Seistan müssen offenbar viel jünger sein als die in den letzten Eiszeiten . entstandenen. Wären sie so alt, so wären sie sicher von äolischen Ablagerungen 'bedeckt oder durch Erosion zerstört, in derselben Weise wie die von Hedin beobachteten Strandterrassen südöstlich vom Hamun.

Es scheint daher annehmbar, daß Huntingtons Theorie wirklich in großen Zügen die spätere geologische Geschichte Persiens wiedergibt. Nach dieser Theorie ist das

Land seit der Mitte der Tertiärzeit einem trockenen Klima unterworfen gewesen; dann

sind während der Eiszeiten zugleich mit der Vereisung großer Teile der Erde Pluvialperioden eingetreten, in denen die alten tertiären Becken sich wieder mit Wasser

füllten. Mit diesen Pluvialperioden wechselten Interpluvialperioden ab, ebenso wie Inter-

glazialperioden mit den Eiszeiten. Während der Interpluvialzeiten kehrte das trockene Klima wieder, und die Seen trockneten von neuem aus. Dieser Wechsel zwischen

Pluvial- und Interpluvialzeiten setzte sich nach der letzten Vereisung in ungestörter Weise fort und dauert noch jetzt an: die Gegenwart stellt eine Austrocknungsperiode dar. Bei den letzten Klimawechseln sind zwei deutliche Terrassen rings um den Hamun in Seistan ausgebildet worden.

Es scheint kein Zufall zu sein, daß Hedins Beobachtungen in der Kevir auf zwei Strandlinienhorizonte deuten. Wahrscheinlich entsprechen sie den beiden Niveaus von Huntington, obgleich die höhere Strandterrasse der Kevir einen fast das ganze