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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0119 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 119 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - GENAUIGKEIT DES ITINERARS.   67

Hügel, Kosch-köll, der Doppelsee. Im Namen Koschlasch selbst liegt also a priori der Begriff von zwei Flußarmen; man könnte das Wort daher hier mit Delta übersetzen.

Wir sahen indessen nur einen Arm, nämlich den, dessen Lauf wir folgten, bis er aufhörte. Dann hatten wir 2 20 km offnes Sandmeer vor uns, und hinter uns lag die Erfahrung von der unglücklichen Wüstenfahrt in der westlichen Takla-makan, neun Monate vorher. Aber diesmal ging alles gut.

Der Punkt, wo wir das letzte Wasser verließen, war leicht zu finden für den, der von Süden kam und nur dem Laufe des Flusses zu folgen hatte. Von Norden her dagegen eine auf diesen Punkt gerichtete Durchquerung der Wüste zu wagen, war ein Unternehmen, das mit den allergrößten Gefahren verknüpft war. Es war etwa damit zu vergleichen, als wollte man auf die Spitze eines Speeres, den man in der Verkürzung sieht, schießen. Von diesem Punkt nach Norden zu gehen war keine Kunst, denn dann ging man auf eine Linie los, die man unvermeidlich treffen mußte, den Tarim. Aber auf das Ende des Kerija-darja loszugehen, hieß auf einen einzigen Punkt in diesem endlosen Meer von Sand lossteuern.

Dieses Wagstück wurde mit großer Geschicklichkeit und Kühnheit von M. A. STEIN auf seiner Expedition 1906 — 1908 ausgeführt. Meine Karten über die Gegend dienten ihm zur Führung. Ohne es zu wissen hatte ich also eine große Verantwortung für sein Wohlergehen übernommen. Wenn meine Wegmessung, meine Entfernungsberechnungen und Kompaßpeilungen unachtsam gemacht waren, hätte Stein an dem Punkt, der der in das Wüstenmeer gerichteten Speerspitze entsprach, vorbeigehen können. Er hätte dann seinen Marsch parallel dem Flußlauf fortgesetzt, und wenn er gemerkt hätte, daß er zu weit gekommen war, hätte er nicht gewußt, ob er sich nach Osten oder nach Westen wenden sollte. Aller Wahrscheinlichkeit nach wäre er in so schweren, weit ausgedehnten Sand geraten, daß er nie an Wasser gelangt wäre. Aber er traf die Speerspitze, allerdings einen andern Arm des Deltas, aber doch die Gegend, wo der Kerija-darja in der Wüste aufhört, und er konnte nun seine Reise flußaufwärts fortsetzen'.

i Hierzu äußert STEIN in seinem Buche über diese Reise: „Had I known in Kuchar that guides were not to be secured from Shahyar I might, perhaps, have hesitated before attempting to strike right across the desert to the Keriya River; for without such guides I could not for a moment hide from myself the serious difficulty of the task and its inherent risks. Hedin, coming from the south, had left the end of the Keriya River with the certainty of striking the broad goal of the Tarim right across his route at some point or other, if only he kept long enough to an approximately northern course. For us coming from the north the case was essentially different. Our hope of reaching water within reasonable time depended solely on our ability to steer correctly across some 15o miles of high dunes towards a particular point—the termination of the Keriya River which flowed, not right across our route, but practically in the same direction; it involved also the assumption that the river still actually sent its water to where Hedin had seen it.—Now I knew well by experience the difficulty of steering a correct course by the compass alone in a real sea of sand devoid of all directing features. Nor could I overlook the fact that, however justified my reliance in Hedin's careful mapping was, differences in longitude deduced from mere route traverses were bound to be considerable on such ground,