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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0117 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 117 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. — GENAUIGKEIT DES ITINERARS.   65

letzte Kamel ging dagegen auf einem ausgetretenen Pfad, dem ich zu Pferd folgte I . Ein störender Umstand sind auf dieser Linie die oft kilometerbreiten, aber relativ niedrigen Sandschwellen, die die verschiedenen Depressionen („bajir") voneinander trennen. Diese lagen indessen gewöhnlich so, daß ihre Überwindung keine größeren Schwierigkeiten verursachte, wenn sie auch die Marschgeschwindigkeit noch mehr verlangsamten als der weiche Boden der Bajirdepressionen.

Das Ergebnis dieser Wüstendurchquerung war sehr befriedigend. Die Richtung der Marschroute war durch die Kette der Bajirdepressionen vorgeschrieben, und die Route sollte nach meinen auf der zwanzigtägigen Reise angestellten Berechnungen

an einen Punkt knapp   Tagereisen östlich von der kleinen Stadt Tatran am Tscher-
tschen-darja führen. In Wirklichkeit erreichten wir den Fluß 7 km unterhalb Tatran. Da ich die Originalkarten jetzt nicht zur Hand habe, kann ich den Längen- und den Querfehler nicht mit der nötigen Genauigkeit angeben, aber sicher ist, daß diese Wegmessung besonders glücklich ausfiel, weil ich, im Gegensatz zum vorigen Fall, das Besteck die ganze Zeit sozusagen in der Hand hatte und nach jedem Tagemarsch mit großer Sicherheit entscheiden konnte, wie weit wir noch bis zum Fluß hatten und wie groß unsere Aussichten waren, ihn zu erreichen, ohne Mißgeschick oder Verluste infolge von Durst.

Die allgemeine Situation war mir von meinen früheren Reisen in diesen Gegenden bekannt. Die Lage von Jangi-köl am Tarim und von Tatran am Tschertschendarja, die ich im Jahr 1896 besucht hatte, waren bekannt, ebenso der Lauf des letzteren Flusses. Die Kenntnis der Lage des Ziels ist natürlich immer ein großer Vorteil, aber auch schon die Tatsache, daß man überhaupt ein Ziel hat, was in Nordoder Mitteltibet gewöhnlich nicht der Fall war. Wäre der Querfehler für diese Route so groß gewesen und hätte so weit nach rechts oder links geführt, daß wir am Bett

des Tschertschen-darja oder der Stadt Tschertschen vorbeigegangen wären, so hätten wir einen Zuwachs von Ioo km Sandwüste erhalten, ehe wir Vegetation und Wasser erreicht hätten. Aber ein so großer Fehler war undenkbar. Wir kamen allerdings, wie erwähnt, einen Tagemarsch weiter nach Westen, als das Besteck angab, aber dies beruhte auf andern Ursachen. Darüber sage ich in „Im Herzen von Asien" (Leipzig 1903), I, 238 : „Wir hatten nur noch 7 km bis Tatran; nach dem Besteck hätte die Entfernung ungefähr eine Tagereise mehr betragen müssen. Der Unterschied beruht auf der Mißweisung des Kompasses, die in dieser Gegend 6° nach links von der Richtung des Weges ausmacht, d. h. daß man, wenn man nach dem Kompaß z. B. direkt nach Süden zu gehen glaubt, in Wirklichkeit nach S 6° 0 geht.”

I Vgl. Im Herzen von Asien, Bd. I, S. 210 (Leipzig 1903).