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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0138 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 138 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

sie nahe der Route liegen und verkleinern sich mit wachsender Entfernung gegen den Horizont. Doch kommt es auch vor, daß sehr große Dörfer auf weite Entfernung aussehen wie dicke Striche. Aber ihre Lage höher gegen die Horizontlinie verrät in den meisten Fällen, daß sie weiter weg liegen als die kleinen Striche, die kleinere Dörfer in näherer Entfernung bezeichnen. Man kann dann ihre Lage im Verhältnis zueinander wenigstens einigermaßen richtig angeben, wenn auch solche Schätzungen in den meisten Fällen etwas sehr unsicheres behalten. Jedes Dorf stellt in Wirklichkeit nicht eine Linie, sondern ein gedrungenes oder längliches Polygon, oder eine Gruppe von sehr unregelmäßigen Figuren dar. Bei fortschreitendem Karawanenmarsch die Konturen zu peilen oder auch nur eine kleine Zahl von tangierenden Peilungen nach jedem einzelnen dieser Dörfer zu ziehen, ist undenkbar. Die Zeit erlaubt es nicht, und fortwährend würden Verwechslungen vorkommen. Wohl könnte man z. B. das Dorf Sevarever mit vier Visierlinien von zwei verschiedenen Punkten der Reiseroute anpeilen und sie Sevarever N, Sevarever S, Sevarever W, Sevarever O nennen, aber in der Zeit, die man dieser Arbeit opferte, würde man an mehreren andern Dörfern vorbeikommen, die ganz und gar verlorengehen würden. Wenn es nicht mehr Dörfer wären, als auf Pl. I zu sehen sind, könnte man sie ja möglicherweise bei etwas beschleunigter Arbeit bewältigen. Aber in Wirklichkeit sind es mehr, und allein um Veramin herum geht ihre Zahl in die fünfzig. Das Kartenbild würde an Sicherheit verlieren, wenn man ihnen zuviel Zeit opferte. Man kann sich zur Regel machen, die wichtigsten und größten einzutragen und zu versuchen, die Entfernung und die Lage mit der durch die Übung verliehenen Schärfe zu schätzen. Bei einer Kartenaufnahme wie dieser gilt ja auch das Gesetz, daß je weiter ein Gegenstand von der vermessenen Route entfernt ist, um so unsicherer seine Lage ist.

Ein anderes Beispiel gleicher Art ist das Eintragen der Grenzlinie zwischen festem Boden und Kevir in die Karte, wofür der Tagemarsch zwischen Lager XI und XII eine Probe liefert. In dem flachen, fürs Auge vollkommen ebenen Gelände ist es fast unmöglich, von einem gegebenen Punkt der Route aus die Entfernung bis zum Kevirrand anzugeben. Das einzige, was sich in dem hier herangezogenen Beispiel mit Sicherheit sagen läßt, ist, daß der Abstand in der Richtung nach Osten allmählich zunimmt. Schließlich wird er so groß, daß die Grenzlinie nicht mehr sichtbar ist. Man tut am klügsten, sie dann verschwimmen und auf hören zu lassen. Denn sie sich fortsetzen zu lassen, hieße sich aufs Raten verlassen, und das Ergebnis wäre sicher falsch.

Ein drittes Beispiel bietet die Sandwüste auf Pl. 3 dar. Es mag verlockend sein und würde das Kartenblatt zieren, wenn man die gelben Dünen der Sandwüste sich nach Norden bis zu der Gegend erstrecken ließe, wohin man glaubt die Kevirgrenze verlegen zu dürfen. Aber man verirrt sich da wieder in das Gebiet der Vermutungen und vermindert die Zuverlässigkeit der Karte. Um die nördliche Grenzlinie der Sandwüste festlegen zu können, wäre wenigstens eine Querlinie von Alem nach Norden