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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0172 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 172 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I I8   KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

Veränderungen erleidet, die oft untersucht werden müssen. Das muß auch bei jedem neuen Pferd geschehen, das man reitet, wenn der Vorgänger kassiert worden ist. Aber auf einem erschöpften, stolpernden Pferd, über moorigem Boden, in verdünnter Luft, bei beißendem Wind und frosterstarrten Händen, kann die Karte nur mangelhaft werden. Man kämpft dagegen an und tut sein Bestes, gestärkt durch das Bewußtsein, daß jeder Schritt, den das kraftlose Pferd über öde sturmgepeitschte steile Abhänge vorwärts tut, eine Eroberung für die Kenntnis der Erde bedeutet.

So wächst auch in Tibet das Kartenbild langsam und mühsam Blatt für Blatt heran, und die Einzelheiten, die man im Laufe der Tage gesammelt hat, werden allmählich zu größeren morphologischen Einheiten verschmolzen. Ein einzelnes Blatt von einer Reise durch Tibet, z. B. von der diagonalen Durchquerung im Herbst und Winter 1906, gibt uns wohl einen Begriff von einem kleinen Fleck des höchsten und gewaltigsten Gebirgslandes der Erde. Aber seine Bedeutung erhält es erst, wenn es als Glied in die Kette, zu der es gehört, eingefügt wird. Es kann von dem Boden eines abflußlosen Beckens in einem der mächtigen flachen latitudinalen Täler herstammen, die im nördlichen und mittleren Tibet so häufig sind; es kann der nach Süden abfallenden Abdachung auf der nördlichen oder der nach Norden abfallenden auf der südlichen Seite des Tales angehören; es kann die flache Wölbung auf der ungeheuer stark denudierten und nivellierten Gebirgskette wiedergeben, die im Süden dieses Becken von seinem Nachbarbecken auf der andern Seite abgrenzt. Aber erst wenn man es im Zusammenhang mit den vorangehenden und nachfolgenden Blättern sieht, wird man die Rolle, die es spielt, verstehen, und die ganze Reihe verbreitet wie ein Scheinwerfer ihr Licht über die große morphologische Einheit, die unter der Bezeichnung „abflußloses Becken" bekannt ist — eine Einsenkung zwischen mächtigen, aber flachen Gebirgsketten im Norden und Süden, mit niedrigen Schwellen im Osten und Westen und innerhalb dieser Grenzen eine schalenförmige Senkung mit einem Salzsee in ihrem tiefsten Teil.

BEDEUTUNG DER KARTOGRAPHISCHEN ARBEIT.

Eine solche Reise durch Tibet stellt daher nicht nur eine provisorische Kartenaufnahme des Landes dar. Während die Tage vergehen und die Zahl der Blätter wächst, erweitert sich auch der eigene Horizont des Kartenzeichners, und er hat das Gefühl, das Land Schritt für Schritt zu erobern — ohne Etappenlinien und nachdem er seine Schiffe hinter sich verbrannt hat. Von welcher Seite er auch anfängt, von Indien, Tsaidam oder Ostturkestan aus, immer hat er die ungeheuren Eskarpen und Kontreeskarpen zu überwinden, die von den gigantischen mehrfachen Ketten der Randgebirge gebildet werden. Er befindet sich dann auf dem Plateaulande zwischen ihnen