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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0107 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 107 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - GENAUIGKEIT DES ITINERARS.   55

visorischen Zeichnungen für geplante Wüstendurchquerungen verwendet, die weggeworfen wurden, nachdem sie ins Tagebuch eingetragen waren. Aber ich erinnere mich doch, als ob es gestern gewesen wäre, und ich habe es auch ins Tagebuch geschrieben, daß ich am Morgen des 2 4. Februar das große Polygon wiederum meinem Leibkosaken Schagdur zeigte und zu ihm sagte, daß wir vor Abend unser Zelt bei den Eisschollen von Altimisch-bulak aufschlagen würden. Denn war unser Besteck richtig, so mußte die Quelle in 28 km Entfernung in S 60° W liegen.

Ich ging daher zu Fuß der Karawane voran, begleitet von Schagdur und meinem

Schimmel, der mir wie ein Hund folgte. Zur Weg- und Geschwindigkeitsmessung benutzte ich meine eignen Schritte. Den Kompaß zog ich oft heraus und ging in so gerader Linie, wie das Terrain es zuließ; ich peilte dabei Objekte an, die in S 60° W gelegen waren. In diesen Tagen herrschte, wie es in den Gegenden um den Lop-nor im Winter gewöhnlich der Fall ist, ein so dichter Staubnebel, daß man kaum auf I oo m Entfernung deutlich sehen konnte. Ich ging daher lange Strecken ohne Peilungsobjekt nur nach dem Kompaß, der mich von Zeit zu Zeit warnte, aus dem Kurs zu weichen.

Bei Altimisch-bulak gibt es keinen Baum, keinen Hügel, nur gelbes Schilf, staubig

von atmosphärischem Staub und ebenso grau wie die Wüste ringsum. Die Quelle hat mehrere Augen; wo diese zutage treten, sprießt das Schilf auf. Das so bewachsene Areal bildet einen schwach erhöhten Fleck von 2,6 km im Umkreis. Auch wenn die Luft klar gewesen wäre, hätte sich diese Erhöhung kaum vom Horizont abgehoben. So wie es jetzt war, in dichtem Staubnebel, war nichts zu sehen. Wenn das Besteck nach meinen graphischen Konstruktionen auf dem großen Blatt ergeben hätte, daß die Quelle z. B. in S 55° W, ja S 58° W gelegen wäre, wären wir an der kleinen Oase und ihrem gefrorenen Fluß vorübergezogen und hätten uns in der trocknen, mörderischen Wüste verloren. Ja, wir hätten uns nur ein paar hundert Meter rechts vom Nordrand der Oase oder ebensoviel links von ihrem Südrand zu halten brauchen, so wären wir daran vorbeigegangen, ohne von ihrem Dasein etwas zu merken. Denn die Spuren der wilden Kamele, die sonst den einzigen Wegweiser zu den Quellen bilden, könnten uns gerade nach den stürmischen Tagen im Stich gelassen haben.

Während der Wanderung zählte ich ein hundert Meter nach dem andern, bis ein neues Kilometer voll war. Wir gingen 1 o km, 2 0 km, wir gingen über 28 km hinaus, und noch immer lag die Wüste schweigend und düster vor uns. Aber schließlich färbte sich der Boden in S 60° W gelb, und nach einigen Minuten waren wir mitten in dem Schilf, das rings um Altimisch-bulak wächst. Wir hatten an dem Tage 31 km zurückgelegt, und der Längenfehler auf einer Strecke von 1460 km betrug nur 3 km oder 0,205 O/o. Der Querfehler war, wenn man die Ausdehnung der Oase außer acht läßt, praktisch genommen gleich Null.

Leider ist, wie eben erwähnt, das Konstruktionsblatt verlorengegangen. Man könnte daher voreilig fragen: war es nicht der reine Zufall, daß das Polygon so