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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0043 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 43 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - DIE MESSUNG DER WEGSTRECKE.   13

ein größeres Vertrauen zu der unbeeinflußten und durch keine topographischen Gedanken gestörten Geschwindigkeit des Kamels hatte als zu meinen eigenen Schritten. Immerhin konnte es von Nutzen sein, im Bedarfsfall die Länge der eigenen Schritte, d. h. die Geschwindigkeit des eigenen Ganges, zu kennen. Ein solcher Fall trat zwischen den Lagerplätzen VII und VIII ein, wo ich vorausging und schließlich die Karawane vollkommen verlor. Die Länge des ganzen Tagemarsches wurde ausschließlich nach meinen eigenen Schritten, d. h. nach meiner Ganggeschwindigkeit, berechnet.

Ich kehre zu dem Originalkartenblatt Nr. 4 zurück. Ich erwähnte vorhin, daß der Wert 15o m = 16 I Kamelschritte = i28 Sekunden, für die Länge der Kamelschritte, zur Norm gemacht wurde, bis eine neue Messung eine andere Länge der Kamelschritte ergab. Mit andern Worten: Auf dem hier in Faksimile wiedergegebenen Kartenblatt Nr. 4 sehen wir nämlich auch am obern Rand die Ziffern 2 m 18 S und 2. 13. Diese Ziffern sind folgendermaßen zustande gekommen. Ich bin davon ausgegangen, daß 161 Kamelschritte gleich 150 m sind. Bei der ersten Messung hatte ich 128 Sekunden gebraucht, um diese 150 m zurückzulegen. Nun konnte ich jederzeit während des Marsches auf meinem Reitkamel sitzend mit der Uhr in der Hand 161 Kamelschritte abzählen und beobachten, wie lange Zeit dazu erforderlich war. Einmal waren es 2 Minuten 18 Sekunden, oder 138 Sekunden, ein anderes Mal 2 Minuten 13 Sekunden oder 133 Sekunden. Die Geschwindigkeit hatte also im Laufe des Tages abgenommen, und für die ganze Tagesstrecke erhielt man ein Mittelmaß der Zeit, die für 161 Kamelschritte oder 150 m erforderlich war; dies hatte natürlich einen entsprechenden Einfluß auf die ganze zurückgelegte Tagesstrecke und machte das Endresultat sicherer, als wenn ich festgesetzt hätte, daß 128 Sekunden immer 150 m entsprachen. Natürlich kommen dabei auch Unregelmäßigkeiten und Fehlerquellen vor, aber + und — heben sich ziemlich auf, und das Endresultat kommt der wirklichen Weglänge sehr nahe. Die Voraussetzung, daß der Kamelschritt während der ganzen Tagereise seine Länge in Metern beibehält, trifft natürlich nicht zu. Bisweilen wird der Schritt kürzer, bisweilen länger, was von der Neigung und von andern Eigenschaften des Bodens abhängt. Aber auch bei Berücksichtigung dieser Umstände kommt der Mittelwert der Wahrheit nahe.

Dem Meßinstrument selber, meinem Reitkamel, mögen in diesem Zusammenhang

einige Worte gewidmet sein. Es war ein großer, heller, schöner, ruhiger und im Winter langhaariger Kamelhengst, der mit sicheren, ruhigen und schweren Schritten ging, ohne zu stolpern und unter ziemlich unbedeutendem Wiegen des Körpers. Die regelmäßige Gleichförmigkeit des wiegenden Ganges ließ auch auf eine regelmäßige gleichbleibende Schrittlänge schließen'.

I In meiner Reisebeschreibung „Zu Land nach Indien" ist dieses Kamel in mehreren Illustrationen abgebildet. Auf der Photographie auf S. 64 im I. Band des vorliegenden Werkes ist es auch liegend dargestellt. Man sieht hier den breiten Kamelsattel, auf dem ich entweder rittlings oder die beiden Beine nach rechts oder links hängend saß.