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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0044 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 44 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

DER GANG DES KAMELS UNTER VERSCHIEDENEN
UMSTÄNDEN.

Die Kamele meiner Karawane waren in derselben Weise angeordnet, wie es in den Marschkolonnen der persischen Handeskarawanen gewöhnlich der Fall ist. Sie marschieren in zwei „Katåren" oder Abteilungen, die eine mit acht, die andere mit sieben Kamelen. Das erste Kamel in jedem „Katår" wird von einem Mann zu Fuß am Strick geführt. Das letzte Kamel in jedem „Katar" trägt eine große Eisenglocke, deren dumpfe Schläge den gleichmäßigen Marschtakt erkennen lassen. In jedem „Katar" sind die Kamele in einer Reihe miteinander verbunden. An einem Punkte des Seiles, das sich um die Last des ersten Kamels schlingt, wird das eine Ende eines Seiles befestigt, dessen anderes Ende an der Halfter des nächstfolgenden Kamels festgemacht ist. Diese Art, die Tiere zum Mitlaufen zu zwingen, ist humaner als die in Ostturkestan übliche. Dort wird ein Holzpflock quer durch den Nasenknorpel des Kamels gesteckt. Dadurch kommt es bei einem plötzlichen Ruck in der Karawane nicht selten zu Blutungen; die Nase des Kamels wird wund und empfindlich, was störend auf den Weidegang und damit indirekt schädlich auf das allgemeine Wohlbefinden des Tieres einwirkt. Sobald das Seil sich anspannt, eilt das Kamel seinem Vorgänger nach, um einem schmerzhaften Zug am Nasenknorpel zu entgehen ; dies beeinflußt die Länge der Schritte. In Persien dagegen, wo das Seil an der Halfter befestigt ist, werden die Kamele durch die Art, wie sie aneinandergebunden sind, nicht erschöpft und gequält; ihr Gang bleibt daher gleichförmiger und regelmäßiger.

Ein anderer Faktor, der die Ganggeschwindigkeit der Kamele und damit auch ihre Schrittlänge beeinflußt, sind die Lasten. Ihr Aussehen und ihre Lage auf dem Kamelrücken geht aus der oben erwähnten Photographie, Bd. I, S. 64, hervor. Die Lasten sollen so leicht wie möglich sein, um die Kamele zu schonen. Sie sind genügend schwer, um ihrerseits die Regelmäßigkeit des Ganges sichern zu helfen. Die Schritte

eines unbeladenen Kamels sind weniger regelmäßig und gleichartig als die eines beladenen. Die Belastung ist nicht immer die gleiche. Hat man mehrere Tagereisen

zwischen zwei Oasen, so werden die Lasten für die Kamele, die den Proviant tragen,

leichter, beim Aufbruch von der Oase werden sie wieder schwerer. In trockenen Wüstengegenden, wo die Brunnen weit voneinander entfernt sind, wird Wasser in

Säcken aus Ziegen- oder Rindleder mitgeführt. In quellreichen Gegenden werden diese Säcke leer getragen, und die Karawane ist dann weniger belastet. In meiner Karawane wurden die Wassersäcke von vier Kamelen getragen.

Das Gewicht der Lasten kann im allgemeinen keinen Einfluß gehabt haben auf das Resultat der Wegmessung, das ausschließlich aus der Schrittlänge und -geschwindigkeit meines Reitkamels gewonnen wurde; dieses Kamel hatte nichts anderes zu tragen

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