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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0171 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 171 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - DIE FELDKARTE.

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Neigung ist das Pferd besser. In weichem Sand ist das Kamel vorzuziehen, weil es dank seiner Schwielensohlen weniger tief einsinkt, während das Pferd bei jedem Schritt einsinkt und daher stärker angestrengt wird. Auf schlüpfrigem Boden oder Eis sitzt man ruhiger zu Pferd, dessen scharfe Hufnägel ein Ausgleiten verhindern. Tiefer Schnee ist im allgemeinen ebenso hinderlich für Pferde wie für Kamele, hier sind Jake am besten.

Ein rein praktischer Vorteil für den Kartenzeichner sind die weit geringeren Pendelschwingungen, in die sein Oberkörper gerät, wenn er zu Pferd sitzt, als wenn er auf einem Kamel reitet. Er hat mit andern Worten im Pferdesattel ein leichteres Zeichnen als bei den langgestreckten Schaukelbewegungen des Kamels. Dagegen ist es leichter, auf dem Kamelrücken die Kompaßnadel zur Ruhe zu bekommen, dank der langen, schweren und abgemessenen Schritte und den langen wiegenden Schwingungen des Tieres. Beim Pferd folgen die Schritte dichter aufeinander, und die Nadel ist öfter beunruhigenden Stößen ausgesetzt. Ich habe daher in Tibet die Gewohnheit gehabt, das Pferd eine Minute stillstehen zu lassen, während ich die Peilung nahm. Diese Minute, die bei jeder Peilung wiederkehrt, wird natürlich nicht mit zu den Marschminuten gezählt. Meine Reitpferde waren nach einiger Zeit bald so daran gewöhnt, daß sie stillstehen mußten, während ich nach dem Kompaß sah, daß sie von selber stehenblieben, sobald ich die linke Hand in die Kompaßtasche steckte, was die Arbeit einigermaßen erleichterte. Verschwand der Kompaß wieder in der Tasche, dann setzte sich das Pferd ohne Mahnung wieder in Bewegung, während ich die Zeichnung auf dem Feldblatt ausführte.

In Tibet unterliegt die Marschgeschwindigkeit im Lauf der Zeit großen Veränderungen. Man bricht mit frischen, ausgeruhten und wohlgenährten Pferden von Ladak oder Ostturkestan auf und hat am Anfang des Marsches immer viel Mühe mit den . Packpferden. Die Pferde sind allzu lebhaft, gehen durch und werfen ihre Lasten ab. Erst nach einigen Tagen wird der Gang der Karawane gleichmäßig. Dasselbe ist mit dem Reitpferd der Fall. Es läßt sich schwer anhalten, da es den andern folgen will. Die linke Hand hat immer mit dem Zügel zu tun. In solchen Fällen brauche ich einen Mann zu Pferd oder zu Fuß, der das Pferd hält, während ich den Kompaß oder den Kartenblock benutze. Nach einiger Zeit wird das Pferd ruhiger und lernt von selber haltzumachen. Nach einigen Monaten ist es schwerer, es wieder in Gang zu bringen, als es anzuhalten. Es ermüdet allmählich infolge der dünnen Luft, der langen Märsche und vor allem infolge der dürftigen Weide, die oft völlig fehlt. Der Tag kommt, an dem es nicht mehr kann. Dann darf es ungesattelt der Karawane folgen, so lange es kann. Schließlich wird ihm auch das zu schwer und es stürzt, nachdem es seine Mission im Dienst der Forschung erfüllt hat. Die Kartenblätter, die meine Reisen kreuz und quer durch Tibet wiedergeben, haben vielen Pferden das Leben gekostet. Es ist klar, daß unter solchen Umständen auch die Geschwindigkeitsmessung