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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0072 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 72 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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2 6   KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

beizubehalten, so sinkt die Marschgeschwindigkeit, und sucht man den Dünen auszuweichen, so wächst die Anzahl der Peilungen und die Wahrscheinlichkeit von Fehlerquellen.

Auch die Übergangsgebiete zwischen den oben beschriebenen Geländeformen bieten Schwierigkeiten. Wenn, wie auf Strecken zwischen Lager IX und X, der feste, dünn mit Schutt bestreute Boden Hügel von der Form umgekehrter Löffel bildet, die in die Kevir auslaufen, so folgt man, um dem Auf und Ab über die Hügel zu entgehen, möglichst ihrer Basis gerade an der Berührung mit dem Kevirrande, der Kevirlippe, „leb-i-kevir", wie er auf persisch heißt. Aber gerade an diesem „Strand" ist die Beschaffenheit des Kevirbodens viel weicher als weiter drinnen. Auf den beiden Kreuzungslinien durch die große Kevir trug der Boden das Gewicht der Kamele, aber am Wüstenrand zwischen den beiden eben erwähnten Lagerplätzen gab er nach. Die Kamele sanken im besten Fall bei jedem Schritt ein Dezimeter ein, was natürlich in beträchtlichem Maß auf die Geschwindigkeit hemmend wirkt, aber es kam auch vor, daß sie bis zu drei Dezimeter einsanken. Der Marsch wird dann sehr langsam, und alle Berechnungen werden zuschanden. Bei einigen Gelegenheiten hier und an andern Stellen sanken die Tiere so tief ein, daß sie das Gleichgewicht verloren und fielen ; sie mußten abgeladen und mit vereinten Kräften wieder auf die Beine gebracht werden. Die Marschunterbrechung, die durch ein derartiges Mißgeschick verursacht wird, muß natürlich von der für den Marsch berechneten Zeit abgezogen werden.

Dasselbe gilt von einer solchen Strecke, wie zwischen den Lagern XXXII und XXXIII, wo die Wüste mit einem Strand von Flugsanddünen an die ebene Kevir grenzt. Hier schieben sich die ebenfalls löffelförmigen Sanddünen als Kape und Vorsprünge in die Kevirwiiste vor. Wie man in solchem Gelände auch gehen mag, die Kamele sinken ein, und die Marschgeschwindigkeit nimmt sehr beträchtlich ab. Denn entweder muß man in gerader Linie über den gelben trocknen Sand der weichen Dünen wandern, dann wird die Marschlinie in vertikaler Richtung wellenförmig, oder man muß dem „Strand" mit all seinen Vorsprüngen und Buchten folgen, dann wird die Linie in horizontaler Richtung wellenförmig. Das Kartenblatt Nr. 73, das hier in Faksimile wiedergegeben ist, gibt einen Begriff davon, wie wir zwischen diesen beiden Linien einen Kompromiß zu schließen und, wo es möglich war, Terrain zu gewinnen suchten.

Zuweilen kommt es vor, wie z. B. westlich und östlich von Lager XVI oder zwischen Lager XXXIV und XXXV, daß der stark sandige Boden dicht mit Saksaulsträuchern oder Tamarisken bewachsen ist, von denen die ersteren oft so hoch wie kleine Bäume sind. Der Einfluß, den dieser Umstand auf die Marschgeschwindigkeit haben kann, ist zwar nicht groß, darf aber doch nicht ganz vernachlässigt werden. Selten stehen diese Steppenpflanzen so dicht, daß sie ein wirkliches Hindernis bilden. Sie stören