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0195 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 195 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - PANORAMEN.   139

hervorgeholt. Umfaßt das Panorama den ganzen Horizont, so habe ich mich während des Zeichnens um 36o° gedreht, immer von links nach rechts gerechnet. Jetzt mache

  •  ich die Drehung noch einmal mit dem Kompaß und beginne also in der linken oberen Ecke, wo ich einen dominierenden Gipfel anpeile. Das Ergebnis, z. B. N 7o° W, wird über dem Gipfel notiert. Dann drehe ich mich etwas und nehme eine neue Peilung, z. B. N 43° W. Die nächste erfolgt noch mehr nach Norden, und so geht es weiter nach Osten, Süden und zum Ausgangspunkt zurück.

Ist diese Orientierung des Panoramas beendet, so rufe ich den Führer oder einen älteren verständigen Mann des Platzes, falls dieser bewohnt ist, und mache eine dritte Drehung um den Aussichtspunkt. Dabei muß der Perser mir alle geographischen Namen rings um den Horizont, die er kennt, sagen. Diese werden von links nach rechts über den Bergen oder Tälern, zu denen sie gehören, notiert. Andere Auskünfte, die gleichzeitig erteilt werden, z. B. über Wege zur Linken oder Rechten, über ein bestimmtes Gebirge oder über Dörfer, Brunnen und Quellen, werden im Notizbuch notiert, um später am Abend mit Tinte in das große Tagebuch eingetragen zu werden.

Man kann sich leicht vorstellen, daß ein derartiges Panorama, das mit allen seinen

Peilungen und Notizen versehen ist und im Bild die Konturen von allem, was man von einem bestimmten Punkt aus sieht, einschließt, eine kleine, wenn auch noch so flüchtige Monographie eines sehr weit ausgedehnten Gebietes bildet. Je mehr solcher Monographien man auf einer Reise durch ein wenig oder gar nicht bekanntes Land sammelt, um so abgerundeter und harmonischer wird das Bild und die Kenntnis, die man davon gewinnt.

Wenn alles fertig ist, werden die Heftfäden durchschnitten, das Doppelblatt wird

herausgenommen und in die fest umbundene Mappe zu den anderen gelegt. Die Reproduktionen, die sich in Band I finden, sind auf 'Js der Originalgröße verkleinert.

Die Panoramen, die im vorangehenden besprochen worden sind, sind alle in Schwarz und Weiß und ohne Himmel. Es sind also perspektivische Konturzeichnungen, die aber vollständig ihren Zweck erfüllen, einen Begriff vom Habitus der Landschaft zu geben und den Inhalt der Karte zu erweitern. Dagegen fehlt ihnen die Wärme, die Wahrheit und das Leben, die einem Landschaftsbild nur die Farben zu verleihen vermögen. In dieser Hinsicht sind nicht einmal die Photographien befriedigend. Sie sind freilich vollkommen wahr, sie geben unerbittlich jede sichtbare Einzelheit wieder und bilden auch den Himmel und die Wolkenformationen ab, wenn solche vorhanden sind. Aber sie geben keinen Begriff von dem Spiel der Farben.

Daher fertigte ich auf der persischen Reise eine Anzahl an und für sich sehr einfacher Panoramen in Aquarell an. Ihre Hauptaufgabe ist dieselbe wie bei den in Schwarz gezeichneten Panoramen, aber durch sie wollte ich auch etwas von dem Farbenspiel festhalten, dem das Auge. in Ostpersien begegnet. Von den Farben kann