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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0084 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 84 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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6   KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSTEN.

scharf ausgemeißelten Erosionsfurche oder an ihr entlang. Auch hier werden alle Spuren ausgelöscht, wenn neue Regenfluten, oft mit unerhörter Gewalt, wenn auch nur für einige Stunden, durch das Bett herabströmen. Aber in diesem Fall hat man im Verlauf der Furche selbst und in der Lage der Erosionsterrassen die vortrefflichsten Peilungsobjekte, die man sich wünschen kann. Zuweilen geschieht es, daß der Führer, wenn man am wenigsten darauf gefaßt ist, die Furche verläßt und auf den höchsten Kamm der einen Seitenterrasse hinaufgeht. Man hat dann keine andere Wahl, als schleunigst eine neue Peilung vorzunehmen. In der Talrinne, die in Ab-i-kevir zum Lager XLIV hinaufführt, braucht man keine Angst vor Überraschungen dieser Art zu haben, denn sie ist allzu scharf zwischen ihren Seitenwänden eingefaßt. Von dort nach Lager LXV und LXVI ist der Weg, infolge des steinigen Bodens, streckenweise unsichtbar.

Im übrigen lassen sich die festen Peilungsobjekte in natürliche und künstliche einteilen. Zu den ersteren gehören kleine einzelnstehende Bergkuppen, Hügel, kleine Gruppen von Tamarisken oder Saksaulstauden, Buchten und Vorsprünge des Kevirgürtels und der Sandwüsten, von denen man weiß, daß sie auf dem Wege selber oder unmittelbar rechts oder links davon liegen. Zu den letzteren gehören größere Wegzeichen, wie Steinhaufen, Wasserzisternen mit gemauertem Gewölbe (haus, abambar), Karawansereien, Dörfer, einzelne Häuser oder Ruinen, Oasen mit von weitem sichtbaren Palmen und andere von Menschenhand erzeugte Gegenstände. Von Bendan bis Seistan dienten auch die Telegraphenstangen als Wegzeichen, obgleich sie nicht immer derselben Richtung folgen wie der Karawanenweg.

Endlich haben wir die besonders wertvollen und willkommenen beweglichen Peilungsobjekte, wie begegnende Karawanen, Reiter, Wanderer, Herden ; noch besser ist es, wenn sie in derselben Richtung ziehen wie wir selbst und in einem passenden Abstand voraus. Eine gewisse Hilfe hat man immer an dem vorderen Teil der eigenen Karawane. Ich ritt stets das erste Kamel im zweiten „Katar", hatte also sieben oder acht Kamele vor mir. In Gelände, wo der Weg nicht sichtbar ist, hatte ich in ihrer Bewegungsrichtung wenigstens eine Andeutung der Richtung, in der wir uns für die nächsten paar Dutzend Meter fortbewegten. In der großen Kevir ist die Spitze der eigenen Karawane das einzige Peilungsobjekt, das zu Gebote steht.

Das Peilungsobjekt braucht nicht in derselben Horizontalebene zu liegen wie der Punkt, von dem aus die Peilung gemacht wird, obgleich es ein Vorteil ist und die Sicherheit erhöht, wenn dies der Fall ist. In einem so flachen Lande wie Ostpersien, wo die Berge wie Inseln aus dem Flachlande emporragen, liegen auch die meisten Peilungslinien, insofern sie zur Routenlinie selber gehören, in der Horizontalebene oder weichen nur mit unbedeutenden Winkeln davon ab. Nur wenn die Route bergauf oder bergab führt, muß man die Peilungen nach hohen oder tiefgelegenen Objekten nehmen. In dieser Hinsicht ist die Art provisorischer Kartenaufnahme, die ich jetzt

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