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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0082 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 82 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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34   KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

mich führte, bestehen auch die verkehrsreichsten Karawanenwege aus einem ganzen Bündel, zehn, zwanzig oder mehr, einander mehr oder minder paralleler, bald auseinanderstrebender, bald sich wieder vereinigender Pfade, die im Lauf von Jahrtausenden dadurch entstanden sind, daß Reiter oft nebeneinanderreiten — daß verschiedene „Katåre" einer Karawane nebeneinanderwandern — daß die Schafe einer Herde, die in Haufen gehen, doch gern eins in die Fußspur des andern treten — daß die Esel in kleinen lokalen Karawanen frei herumlaufen und daher den ausgetretenen Pfaden zu folgen suchen, nicht in einer langen Reihe, sondern ebenfalls in Haufen und einer neben dem andern.

Die Deutlichkeit des Weges beruht zum Teil auf seiner Benutzung, zum Teil auf der Bodenbeschaffenheit. Die Strecke zwischen Sadfe und Turut ist sehr deutlich, da sie nicht nur vom Lokalverkehr, sondern vor allem von unzähligen Handelskarawanen zwischen dem südlichen Persien und Churasan benutzt wird. Der Teil des Weges zwischen Dschandak und Sadfe, der über Kevirboden führt, ist dagegen gewöhnlich unsichtbar, da er vom Regen jedes Winters vollständig verwischt wird. Sichtbar ist er nur, wenn man ihn zufällig unmittelbar nach einer oder mehreren großen Karawanen benutzt, deren Spuren der Regen noch nicht verwischt hat. Hier muß man sichere und wegkundige Karawanenführer haben, denn auch die Zeichen und Male, die hier und da aus Lehmklumpen und Salzblöcken errichtet sind, sind von ganz vergänglicher Art, und wenn man Steinmale errichten wollte, würden sie nach anhaltendem Regen in dem aufgeweichten Lehmboden versinken. In der großen Kevir gehen die verschiedenen „Katåre" einer Karawane nicht nebeneinander, wenn der Boden naß ist, sondern in einer langen Reihe, weil schon das Betreten dazu beiträgt, den Boden trocken zu machen, und es daher für die Nachfolgenden einen Vorteil bedeutet, wenn sie in die Spuren der Vorangehenden treten. In der Kevir ist daher der Weg selber in den meisten Fällen als Peilungsobjekt unmöglich.

In der harten, festen, spärlich oder dicht mit feinem Schutt bestreuten Lehmwüste gibt sich der Weg auf ziemlich weite Entfernung als eine Sammlung hellgrauer oder hellgelber Bänder zu erkennen. In Gelände, wo Steppenpflanzen einigermaßen dicht wachsen, ist der Weg noch deutlicher, da auf dem Weg selbst keine Pflanzen gedeihen und er sich daher hell von der dunklen Vegetation der Umgebung abhebt. Natürlich kann ein an und für sich sehr deutlicher Weg durch reichlichen Schneefall völlig verborgen werden, wie es mir Anfang Januar 1906 passierte; man muß dann versuchen, sich bei der Wegpeilung in anderer mehr provisorischer Weise zu helfen.

Auf stark sandigem Boden und vor allem in der Wüste von zusammenhängenden Flugsanddünen werden auch oft benutzte Wege von starkem Wind vollkommen ausgelöscht. In einem solchen Gelände hat man von dem Weg als Peilungsobjekt nicht den geringsten Nutzen, wenn das Wetter nicht ruhig gewesen ist, seit die letzten Karawanen passiert waren. An einigen Stellen, wo man im Nebel Gefahr läuft, sich