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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0118 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 118 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

FELDMESSUNG IN DER VERLÄNGERUNG DES KERIJA-DARJA.
(Fluß, Wald und Sand.)

Auch bei dieser Durchquerung war es ein Vorteil, einen Flußlauf zum Ziel zu haben. Wie wir auch gingen, vorausgesetzt, daß wir nicht zu weit nach Westen abwichen, auf jeden Fall mußten wir den Fluß treffen; eine kritische Situation konnte daher nicht eintreten. Denselben Vorteil hatten wir auch im Februar 1896 auf der Reise durch die Takla-makan von dem Punkt aus, wo der Kerija-darja in der Sandwüste versickert, bis zum Lauf des Tarim, auf den wir unter allen Umständen stoßen mußten, wie wir auch gingen, wenn wir nicht vorher dem Durst erlagen. Hier war die Entfernung, nach dem, was man damals vom Lauf des Tarim zu wissen glaubte, in gerader Linie etwa 2 20 km, und man konnte hohen, schwer passierbaren Sand erwarten. Zum Glück fanden wir schon nach 150 km in gerader Linie Wasser. Ich will mich jetzt nicht bei dieser Route aufhalten. Von Interesse ist es indes, daß ihre Genauigkeit bei einer spätern Gelegenheit von einem andern Reisenden kontrolliert worden ist.

Wenn wir die ganze in Rede stehende Route betrachten, so waren ihr Anfangspunkt, Khotan, und ihr nicht weit von Schah-jar gelegener Endpunkt am Tarim, der Lage nach bekannt. Namentlich Khotan konnte für gut fixiert gelten. Die ganze Entfernung betrug 68o km. Die Wegmessungsmethode war die altgewohnte. Ich hatte nur vier Mann und drei Kamele, also den leichtesten Apparat, der sich denken läßt. Zuerst führte der Weg von der Stadt Khotan am Fluß Jurun-kasch entlang nach Ak-tschakma. Von da durchquerte ich die Sandwüste in direkt östlicher Richtung und entdeckte auf dem Wege die Ruinen der alten Stadt, die ich Ruinenfeld I genannt habe. Östlich davon erreichte ich den Lauf des Kerija-darja und folgte ihm nach Norden, mit einem Abstecher in die Wüste nach Westen, wobei Kara-dung oder Ruinenfeld II entdeckt wurde. Von da kehrte ich wieder zum Kerija-darja zurück und folgte seinem Lauf wie bisher nach NNO bis zu dem Punkt, wo das letzte Wasser im Sande versickerte. Bis zu diesem Punkt hatten wir — ohne all die kleinen Krümmungen des Weges zu rechnen — 46o km zurückgelegt. Dies ist der Punkt, auf den ich jetzt die Aufmerksamkeit lenken möchte.

Die Gegend hat keinen Namen. Aber etwa 20 km südlich davon heißt die Gegend, das Flußbett mit seinem Wald und Dschungel, Koschlasch. Der Name bedeutet gewöhnlich „Zusammenfluß". Die Form „koschlaidi" wird von zwei Flüssen, die zusammenfließen, gebraucht. Das Wort „kosch" bedeutet in Zusammensetzungen doppelt, zwei oder beide, z. B. Kosch-arik, die zwei Kanäle, Kosch-dung, die beiden

I Siehe Hassensteins Karte Blatt II in Petermanns Mitteilungen, Ergänzungsbd. XXVIII, Gotha 1900.