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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0070 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 70 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

gelegentlich mit ganz unbedeutenden Abweichungen. Dies ist natürlich eine große Hilfe für das Eintragen der Route. Denn wendete sich der Weg nach allen möglichen Richtungen, so würde es kaum denkbar sein, ihn auch nur annähernd kartographisch aufzunehmen. Für jede Ablesung von Kompaß oder Uhr mußte ich eine Zigarette anzünden, deren Glimmen nach Abschlagen der Asche und kräftigem Ziehen zur Beleuchtung genügte. In derselben Weise mußten die ganz kurz gefaßten Aufzeichnungen gemacht werden, die nach Vollendung der Reise verdeutlicht und ergänzt wurden. Wenn die Wolken sich lichteten, konnten die Peilungen auf die dunkle Masse der vorausschreitenden Karawane eingestellt werden. Eine gewisse Hilfe hatte ich auch im Klang der Karawanenglocken.

Dasselbe gilt von dem 138 km langen Weg von Turut nach Lager XXVII, Ser-i-du-rah, obgleich ich dort unabhängig von Handelskarawanen war und daher vermied, bei Nacht zu reisen.

Der Kevirboden selbst ist die widerwärtigste von allen Geländeformen — wenn es regnet. Bei trockenem Wetter ist der Boden hart und tragfähig, obgleich er durch seine ewigen Gruben und Knollen ermüdet, die ihm den morphologischen Charakter eines riesenhaften Brotlaibes verleihen. Wird dieser Boden vom Regen durchnäßt, so wird der gelbbraune salzhaltige Lehm schlüpfrig wie Seife ; die Kamele können keinen Schritt tun, ohne auszugleiten und zu rutschen und von Zeit zu Zeit zu fallen. Es ist vorgekommen, daß ganze Karawanen nach heftigem, anhaltendem Regen zugrunde gegangen sind, weil die ganze Wüste aufgeweicht war. Um einem solchen Schicksal zu entgehen, reisen die Karawanen beinahe ohne Unterbrechung und benutzen darum auch die Nächte zum Marsch.

Die Konsistenz des Kevirbodens wechselt etwas auf den verschiedenen Strecken. Die Perser, die mit Handelskarawanen durch die Kevir gehen, sind mit den Eigenschaften des Bodens so vertraut, daß sie bei einem bestimmten Punkt, auch wenn es noch so dunkel ist, sagen können: „as intscha du farsach rah sengin est", „von hier aus ist der Weg zwei Farsach lang schwierig", d. h. der Boden ist noch schlüpfriger als sonst, und der Schritt wird langsamer als auf der eben zurückgelegten Strecke. Wird die Karawane von Regen überfallen oder ballen sich die Wolken drohender als vorher zusammen, so wird die Marschgeschwindigkeit beschleunigt, bis der Boden so aufgeweicht ist, daß man gezwungen ist, sich langsam vorwärts zu bewegen. Hört der Regen während des Marsches auf und erhebt sich heftiger Wind, so trocknet der Boden, allerdings langsam, aber doch so, daß der Marsch etwas erleichtert wird. Dann wird die Marschgeschwindigkeit allmählich beschleunigt. Die Kamele, die öfter zum Queren der Kevir benutzt worden sind, kennen die Gefahr aus Erfahrung. Widerwillig beginnen sie die Reise auf dem trügerischen Boden; sind sie aber einmal in der Wüste draußen und es droht Regen oder er beginnt zu fallen, so beschleunigen sie gutwillig ihre Schritte.