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0034 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 34 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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THE TS` UNG-LING IN ANTIQUITY.

IO

Durch die Mitte (der Westländer) fließt der Ho. Der Ho hat zwei Quellen; die eine entspringt dem Ts`ung-ling (Pamir usw.), die andere dem Fuße des Gebirges, das sich siidlich von -t`ien (Khotan) befindet; von hier hat der (letztere) Fluß einen nordwärts gerichteten Lauf, bis er sich verbindet mit dem von dem Ts ung-ling. Sodann fließt er nach O. in das P` u-ch` ang-Meer, welcher auch Salzsumpf genannt wird. Darauf fließt der Fluß unter dem Boden weiter und kommt im Chi-shih (angebliche Quelle des wirklichen Huang-ho, s. unten) wieder hervor, von wo an er der Fluß

des Reiches der Mitte ist.

In the Hou Han-shu I this passage runs in the same way, only the last words regarding the subterranean course and the identification with the Huang-ho are omitted. But later books the Manchu dynasty repeat that impossible connection between the

Tarim and the Huang-ho.

In the most comprehensive way this hypothesis has been dealt with in the above-

mentioned Shut-ching, the statements of which in spite of their importance have hitherto hardly been considered. The results of HERRMANN are the following 2 :

Zunächst wird in einem besonderen Abschnitt das Quellgebiet des Ho gänzlich losgelöst von dem K`un-lun-Gebirge der älteren Zeit. Denn dieses Gebirge wird nach der

ältesten uns bekannten buddhistischen Geographie der Chinesen, dem Shih-shih-Hsi yü-chih,

d. h. der Beschreibung der Westländer für buddhistische Gelehrte, mit dem A-nou-ta shan,

d. h. dem Anavatapta-Gebirge, identifiziert. Daß hierunter vor allem der heilige Kailas nördlich vom Manasarovar-See zu verstehen ist, beweist nicht nur der Name Anavatapta, der sonst den See selbst bezeichnen sollte , sondern auch der wichtige Zusatz , daß vom

K` un-lun- oder Anavatapta-Gebirge sechs Ströme herabfließen sollen, wie der Hsin-f ou

(Indus), Yao-nu (Karnali), Sa(t)-han (Sarju) und Heng-ch `ieh (Gangå, Ganges), der Ni-lo-ch `i-tl

(Oxus?) und Anavataftta-Flut. Hier sehen wir, wie an die Stelle des altindischen Meru

jetzt im buddhistischen Erdbilde als Zentralberg der Anavatapta-Berg tritt, der zugleich die Rolle des chinesischen K` un-lun-Gebirges übernimmt.3

Nur fehlt unter den hier entquellenden Strömen, wie gesagt, der Tarim-Huang-ho. Über seine Quellen weiß das Shui-ching eingehender zu berichten als die nur wenig älteren Han-Annalen.

»Was die Hauptquellen des Ho betrifft,» mit diesen Worten beginnt das 2. Buch des Shui-ching —, »so sind es drei und nicht etwa nur zwei.» Darauf folgt eine sehr umständliche Darstellung, so daß wir uns hier damit begnügen können, das Wesentlichste zusammenzufassen. Die erste Hauptquelle befindet sich im Lande Slzejz-tu (Indien) oben an einer verborgenen Stelle des Ts` ung-ling. Während ein anderer Strom, offenbar der Oxus, westwärts ins Lei-chu-Meer (Aralsee?) fließt, hat der Ho einen östlichen Lauf. Nachdem er südlich an der Stadt des kleinen Reiches Chiia-shê-lo vorbeigeflossen ist, durchbricht er das Lo-shih-hsin-Gebirg-e, bildet das Ch` i=sha-Tal, um sich bei dem Austritt aus diesem Tal in einen Nord- und einen Südfluß zu gabeln. Der Südflut geht unter anderem nördlich

I Translated by E. Chavannes in Toung pao, Série II, Vol. VIII, 1907, p. 168 et seq.

2 Bisher hat nur CHAVANNES lediglich die Angaben über den Lauf des Tarim und den Lop-nor, aber nicht über die Quell- und Nebenflüsse übersetzt. Cf. Toung pao 1905, p. 562 f}. A. H.

3 Der Anavatapta-See wird zum ersten Male unter den späteren Han (25-220 n. Chr.) erwähnt, und zwar in der Sutra XVI 1, s des Tokioer Tripitaka , dann wieder in der Sutra XVI I, o vom Jahre 303 n. Chr. (vgl. B. NANJÖ, No. 729, 733 ; M. W. DE VISSER, The Arhats in China and Japan, Ostasiat. Zeitschr., VII. Jahrg., p. 224 f.);

in jener Sutra gilt er als die Quelle von fünf, in dieser von vier Strömen. Der Zentralberg ist schon nach der älteren Sutra der K` un-lun. A. H.

I