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0203 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 203 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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KARTENVORLAGEN ZUM ERH-YA.

~

I7I

Yü-Stein des Yo-shan I gebaute Schatzhaus des Westens und das Schatzhaus des Nordwestens, das aus dem Ch`iu-lin und Lang--kan2 der Erhebung des K`un-tun gebaut sein soll. Nach Angaben über die fünf Landzonen, über die utopische quadratische Einteilung Chinas, wie wir sie vom letzten Abschnitt des Yü-kung kennen (s. oben S. 145 f.), sowie nach einer Aufzählung der Wildnisse kehrt das Kapitel schließlich zu mehr geographischen Dingen zurück, indem es nach einem schematischen Erdbilde die vier Pole, vier Sleppeng-ebiele und vier Meere behandelt. In kartographischer Beziehung ist besonders der Anfang charakteristisch:

Wenn man im Osten bis zur Ferne des T ` ai (-shan) (Shantung) geht, im Westen bis zum Fürsten-turn Pin (Ursitz der Chou, im N. vom Wei-Tal), im Süden bis nach Pu-yen ig M (im N. vom Tung-

t`ing-See) 3 und im Norden bis nach Chu-li   ;14, so nennt man das die vier Pole. Chih-chu g&
(im Norden) 4, Pei-hu (im Süden) 5, Hsi-Wang-mu (im Westen) und (das Land) unter der Sonne p heißen die vier Steppengebiete. Die neun J (im Osten), die acht Ti (im Norden), die sieben Jung (im Westen) und die sechs Man (im Süden)6 — das nennt man die vier Meere.

Besonders dieser letzte Satz würde uns ganz unverständlich bleiben - -- man beachte besonders die Gleichsetzung der Barbarenvölker mit den vier Meeren --, wenn wir ihn nicht aus einer Kartenvorlage erklären könnten. Die Hauptdaten einer solchen Erdkarte hätten also darin bestanden, daß am Rande der vier Meere die vier Barbarenvölker eingetragen waren ; diesen folgten nach der Mitte zu die Steppenzonen und diesen wieder die äußersten Punkte des Reiches der neun Provinzen. Im Hinblick auf die Westgrenze ist beachtenswert, daß hier das Reich nicht über das Wei-Tal hinausging, was unseren Schlußfolgerungen aus dem Chou-slru entspricht. Eine neue Eintragung dagegen ist der unten zu erörternde Name Hsi-Wang-mu, der von jetzt ab auf Jahrhunderte hinaus das äußerste Westland bezeichnete und damit in der Kartographie bald große Verwirrung hervorrufen sollte ; allerdings ist als fernster Punkt von früher her noch der Name jung übernommen, aber später sollte dieser allmählich ganz verschwinden.

e) Eine Karte vom K`un-1un und Huang-ho. Während uns die bisherigen Angaben des Erh ya lediglich mit den Umrissen einer populären Chou-Karte bekannt machen, führen uns die folgenden in einige Einzelheiten hinein. Wir übergehen die unwichtigen Kapitel X (Wälle und Ufer) und XI (Erläuterungen über die Berge), um uns gleich dem über die Gewlzsser handelnden Kapitel XII zuzuwenden, wo für uns der Abschnitt über die »Krümmungen des Hon am wichtigsten ist; denn es ist dies nach dem Yii-kung die erste bisher kaum beachtete Beschreibung des Huang-Ito, die folgendermaßen lautet7:

I Der Berg der Provinz Yung im Çhou-shu, s. oben S. 167.

2 Aus dem Yü-kung bekannte wertvolle Steine der Provinz Yung, s. oben S. 117.

3 Sicherlich identisch mit dem Staate Pu   , der WU-WANG IIIO V. Chr. beim Sturz der Yin-Dynastie
unterstützte; es ist das heutige Shih-shou zwischen Yangtsé und Tung-t`ing-See. Vgl. Mém. hist. I, S. 230.

4 Sonst nicht nachweisbare Örtlichkeit.

5 Pei-hu   }., »die nördlichen Pforten», führt uns in die tropischen Lander, wo die Sonne an gewissen
Tagen im Norden steht, so daß die Toren dort nach Norden gerichtet sind. Der Name 7ih-nan H pj, »südlich der Sonne», sagt dasselbe. Vg. CHAVANNES, Mém. hist. II, S. 136. In der Zeit der Chou und Ch`in dürfte der Name Pei-hu auf die Gegend von Kanton zu beziehen sein, unter den flau übertrug man das entsprechende 7ih-nan auf Tongking und Annam.

6 Eine ähnliche Verteilung der Barbarenstämme im Chou-shu, s. oben S. 166.

7 Erh-ya XII 3: 1tli   V   t, I1   )'I   W V.   'i'I::1 . -H---i.
Der chinesische Kommentar ist hier unbrauchbar, weil er die spätere Ansicht über den unterirdischen Lauf vom Lop-nor in den Text hineinträgt.