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0192 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 192 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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I 6o   DIE WEN -WANG - KARTE.

angeben I : CH` AO-WANG um 32, HSIAO-WANG um 6 Jahre. Das ergibt zusammen 38 Jahre; unter Abzug von 12 Jahren, um welche hier die gesamte Epoche gedehnt worden ist, erhalten wir 26 Jahre, also fast denselben Betrag, den wir unter die in den Annalen angegebenen Regierungszeiten zu verteilen haben. Wenn wir die Verteilung gleichmäßig vornehmen wollen, empfiehlt es sich CH`AO-WANG ein Plus von 22, HSIAO-WANG ein Plus von 3 Jahren zu geben. Jedoch ist es möglich, daß im einzelnen die Differenzen etwas anders zu verteilen sind, so daß die Chronologie von J-WANG rückwärts bis CH`AO-WANG um einige Jahre unsicher bleibt.2 Aber weiter darüber hinaus stehen wir infolge der astronomischen Angaben wieder auf völlig sicherem Boden. Damit glauben wir zugleich die ursprüngliche Chronologie der älteren Könige der Chou-Dynaslie im wesentlichen wiederhergestellt zu haben (Weiteres auf S. 163).

e) Berichtigung der Regententabelle der Yin-Dynastie. Mit einer Unsicherheit von ein paar Jahren haben wir zu rechnen, wenn wir die Regierungszeiten der Yin in Ordnung bringen wollen.3 Oben haben wir gesehen, daß in den überlieferten Bambus-Annalen im ganzen ungefähr 21 Jahre fehlen. Von welchen Regierungszeiten hat der letzte Herausgeber diesen gesamten Betrag abgezogen? Durch die astronomischen Angaben über den Chou-Fürsten WEN-WANG stehen indirekt auch die Daten der drei letzten Yin fest. Durch das Chou-li (Buch XV) werden uns die Daten von drei älteren Königen, nämlich von T`AI-MOU (Ta-mou), WU-TING und TsU-CHIA, bestätigt.

Wahrscheinlich müssen wir zeitlich noch weiter rückwärts gehen, um die Stelle, wo die Verkürzung vorgenommen wurde, zu ermitteln. Einen wichtigen Vergleichspunkt bietet uns dort SSÜ-MA CHtIEN4. Während er, was er sonst meist vermeidet, die Regierungsdauer des zweiten und dritten Yin-Königs mit denselben Jahreszahlen angibt wie die Bambus-Annalen, bringt er über den Anfang der Regierung des nächsten Königs T `AI-CHIA (Ta-chia) ein Plus von zwei Jahren. Wahrscheinlich beschränkt sich das gesamte Plus von 21 Jahren allein auf diesen König, weil wir dann dieselbe Regierungsdauer von 33 Jahren erhalten, welche die gewöhnliche Chronologie angibt. Doch ist es ebenso wahrscheinlich, daß sich die Jahressumme auch auf einige andere Könige verteilt. Während in diesem Punkte eine gewisse Unsicherheit herrscht, stehen sonst der Herrschertabelle der Yin-Dynastie keine Bedenken mehr entgegen.

Noch mehr befestigt wird unser Ergebnis durch das Ahnenregister des Hauses Chou s ; die Vorgeschichte der Chou nennt uns nämlich eine Reihe von Ahnen, die unabhängig davon gleichzeitig in den Bambus-Annalen vorkommen.6

I Das Plus von einem Jahr für WU-WANG ist hier ziemlich belanglos.

2 In den Bambus-Annalen heißt es über das 19. Jahr von CH`AO-WANG (1023 V. Chr.?), daß im Frühling

in der Gegend des Nordpols ein Komet erschienen sei. Vielleicht kann eine astronomische Nachprüfung weitere chronologische Aufschlüsse bringen.

3 Vgl. CHAVANNES, Le Calendrier des Yin, Journ. asiat., VIII. Ser., Vol. 16, 1890, S. 463 ff., wo der Kalender

des SSÚ-MA CH`IEN und der heute vorliegenden Bannbus-Annaleì, von dem ganz legendenhaften Kaiser CHUAN-liSri an datiert werden.

4 Mém. hist. I, S. 188f.

5 Mém. hist. I, S. 209 ff.

6 Die Bambus-Annalen geben die Bestallung an von: KAO-YÜ im 15. Jahr von Tsu-i, YA-VO im 19. Jahr von Pan-keng, TsU-KAN im 13. Jahr von Tsu-chia, TAN-FU, dem »alten Herzog», im 3. Jahr von Wu-tsu-i (sein Tod in dessen 21. Jahre). Hieraus ergibt sich auch, daß der »alte Herzog», der eigentliche Vater der Chou,

nicht, wie HIRTH a. a. O. S. 331 bemerkt, 96 Jahre (1327-1231 v. Chr.), sondern nur 18 Jahre (1217-1199 v. Chr.) regiert hat.