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0236 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 236 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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DIE HAN-KARTE.

die durch die Kreise Lin-jung   fSG und Lin-ho   pf gebildet ist; sehr lehrreich wäre hier

ein Vergleich mit der Gegenwart, wo das fruchtbare Berieselungsgebiet wieder zahlreiche Kolonisten herangezogen hat. Schon die alte Karte kennt einen Nord- und einen Südarm des dortigen Stromlaufes ; dazu bildet der Nordarm zuerst einen i 20 li langen See und wird dann im Norden durch das Sperrtor Kao-ch`i-ielz gedeckt, das bei den Kämpfen gegen die Hunnen als wichtigste Operationsbasis gedient hat' ; es beherrschte sicherlich einen Paß-weg über jenen Bergrücken, den die Mongolen heute Khara-narin ula, d. h. Schwarzen Granitberg, benennen.

Mit Kao-ch` hell beginnt der nördlichste Teil der Langen Mauer und damit zugleich die nördlichste Grenze des Reiches.2 Die Han-Karte nennt uns dort in östlicher Richtung hinter dem Kreise Lin-ho den Yang-span (heute Lang-shan), den Kreis Pei=chic 3, den

Ma yin-shan   la- W (heute Wu-la shan?). Darauf folgt endlich der nördlichste Grenzbezirk

Yün-chung    . ci mit dem Yin-shan (heute Ta-ch`ing shan).4

g) Die westlichen Grenzbezirke am Yangtsé. Nur wenige Worte seien hier dem oberen Yangtsé-Gebiet gewidmet, wenn auch das kartographische Material reichhaltig genug ist. Die Verteilung der Bezirke scheint seit den älteren Han keine Änderung erfahren zu haben. Nur die Unruhen und weitere Unterwerfungen im äußersten Südwesten brachten neuen Gewinn bis ins Gebiet des oberen Mekong; im Jahre 69 richtete man dort

aus Teilen des Bezirks I-chou den Bezirk Yung-ch`ang   ti ein. Weitere Änderungen

sollten erst seit der berühmten Expedition des Generals CHU-KO LIANG   eintreten

(225 n. Chr.).5

Aber das Slzuez=ching-chu greift im Südwesten nicht über das Yangtsé-Gebiet hinaus. Der Min-ho wird als sein Oberlauf mit zahlreichen Nebenflüssen dargestellt. Der eigentliche Oberlauf des Yangtsö, der heutige Chin-sha-chiang oder Goldsandstrom, hieß damals 7o-shui ; C.6

Im Shui-ching-chu wird sein Lauf mit folgenden Worten beschrieben7:

Der Jo-shui entsteht außerhalb der Grenze des Kreises Mao-niu   4 im Bezirk Shu; in süd-

östlicher Richtung erreicht er die »alte Sperre» und bildet so den Jo-shui     Nach Süden zu kommt

er westlich an den Kreisen Yiieh-sui (s. oben S. 198) und Ang -tu 1fj   vorbei und fließt geradewegs
nach Süden bis zum Kreise Hui-7('u y ; im Südosten fließt ihm der Yen-shui i yh zu.

I s. oben S. 191. Angesichts dieser unzweideutigen Ansetzung im Shui-ching-chu ist DE GROO•rs Annahme, Kao-ch`zreh läge im oder am Ala-shan westlich von Ning-hsia (a. a. O. S. 35), nicht mehr zu halten. Schon die chinesischen Kommentatoren haben es richtig an den Nordwestbogen des Gelben Flusses verlegt. Am klarsten spricht sich das Shih-chi-che;tg-i aus (nach IKE GROOT a. a. O. S. 35): »In Sho fang im Norden des (eben genannten) Kreises Lin jung liegt eine Bergkette, die noch höher liegt als die Lange Mauer; an einem Einschnitt in der Mitte dieses Gebirges ragen zwei Gipfel nebeneinander empor, welche die dortige Bevölkerung Kao-ch`iüeh nennt.» Vgl. auch Mém. hist. II, S. 168, desgl. die betreffenden Blätter des japanischen historischen Atlasses von China, Tōkyō 1896.

Das neueste 7a-Ch`iug-hui-tien-t`u, die Mandschu-Karte vom Jahre 1899 (Buch 262), gibt dort ein A-r-tan-    ia
Gebirge an. Der russische Offizier N. V. PRSCHEIVALSKIJ, der diese ganzen Gegenden als erster Europäer bereiste (vgl. seine Reisen in der Mongolei usw. in den Jahren 1870-1873, deutsche Ausg., Jena 1877, S. 134) nennt den Bergrücken Chara-narin ula, und, wie die Karte in 1 ; 4 500000 zeigt, kennt er dort auch einen Einschnitt mit dem buddhistischen Kloster Schakdäim; hier dürfen wir also das alte Kao-ch`iieh suchen.

2 s. oben S. 196.

3 Buch III, S. 4.

4 Ebd. S. io.

5 Näheres v. ROSTHORN a. a. O. S. 43 ff.

6 Buch XXXIII, S. 1-1o.

7 Buch XXXVI, S. 3-8.