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0364 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 364 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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DIE M NDSCHU-KÅRTE.

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noch weit über den Lop-nor, die Quellen des Yangtse (Murui-ussu) und Lhasa hinaus, während uns im Süden wieder das große Quellgebiet der indischen Ströme entgegentritt.

Manche Züge des Karteninhalts erinnern noch deutlich an die älteren Ausgaben der Mandschu-Karte. Vor allem sind es die Positionen der Orte, die seinerzeit von den Jesuiten astronomisch bestimmt worden sind; in dieser Beziehung hat sich nichts geändert.' Ebenso hat man an der zuerst 176i gegebenen Darstellung von Tibet festgehalten; und so wiederholt sich denn auch hier der S. 295 ff. begründete Fehler, der das Gebiet des Kara-koruln so stark nach Südwesten hin verbreitert hat.

Aber eine wichtige Änderung wird über Tibet gebracht. Allerdings erscheint noch immer das Quellgebiet des mit dem Ganges verbundenen Indus als ein Glied des chinesischen Reiches, obgleich es zum größeren Teil schon längst britischer Besitz ist; aber mit den Heiligen Seen bildet es jetzt nicht mehr eine besondere tibetische Provinz Ng-an, sondern den westlichen Teil des genseitigen Tsang mit der Hauptstadt . a.silumbo (Tashilunpo).

Während sonst an der Zeichnung von Tibet fast nichts geändert ist, treten uns Ostturkistan und das Pamirgebirge, die beide den südlichen Teil der Provinz Hszn-chiang bilden, in völlig neuer Darstellung entgegen. Das einzige, was man aus den älteren Ausgaben -übernommen hat, wäre die Zeichnung des Temurtu-Sees (Issik-köl) und des Naryn. Alles andere beruht offenbar auf neuen Landesaufnahmen, die, wie schon die wenigen Angaben der Übersichtskarte ahnen lassen, viel gründlicher gewesen sein müssen als unter den älteren Mandschu-Kaisern. So erscheint der Lop-nor in ganz veränderten Umrissen, neben dem Tarim taucht endlich wieder der Cherchen-darya auf, den wir bisher nur aus dem alten Shui-ching-chu als Anavataßta- oder . C'hü-nzo-Fluß kennen.2 Jetzt schließt sich auch endlich die südliche Umrahmung des Tarim-Beckens durch ein zusammenhängendes Gebirge. Im wesentlichen wirken nur noch zwei Momente etwas störend, nämlich daß man Kashgar um zwei Längengrade zu weit nach Westen und den Unterlauf des Tarim um einen Breitengrad zu weit nach Süden verschoben hat. Hiervon abgesehen, erhalten wir in dieser letzten Mandschu-Karte wirklich ein wahrheitsgetreues Bild von den Umrissen Ostturkistans.

i

c) Tibet. Wenn wir nunmehr die einzelnen Kartenblätter durchsehen, aus denen

sich die tibetischen Provinzen CIz ing-hai    (Kuku-nor), Diesseitiges Tsang fitS OX und
jenseitiges Tsang f Izusammensetzen, so sehen wir überall bestätigt, was wir schon aus der Übersichtskarte haben schließen können. Abgesehen von ein paar Grenzverschiebungen ist alles genau der älteren Darstellung nachgebildet ; das ist um so merkwürdiger, als einige Neuaufnahmen hier unberücksichtigt geblieben sind, die sich auf die Gegenden südlich des Yaru-tsangj5o beziehen und in einer Karte des Hsi-tsang-t`u-k`ao von 1886 eingezeichnet sind.3

Um einen Überblick über die Ausdehnung der drei tibetischen Provinzen zu gewinnen, gehen wir im folgenden den Text durch, der die in nahezu i : 3 000 000 gezeichneten Provinzkarten begleitet (Buch 215 und 235) :

I Vgl. die astronomischen Angaben Angaben von 1818 (s. oben S. 298, Anm. 3) die astronomischen Positionen nicht überall treffenden Kartographen.

2 s. oben S. 10 ff. und Pl. VI b.

3 Vgl. das Facsimile in Vol. I, Pl. kennen sind.

im Ta-Ch`ing-hui-tien von 1899, Buch 77, wo eine Auswahl der mit genau denselben Zahlen wiederholt wird. Wenn auf der Karte eingehalten werden, so sind dies lediglich Ungenauigkeiten des be-

IX, wo die Neueintragungen an den gestrichelten Wegen zu er-

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