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0511 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 511 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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I. KAPITEL.

DIE KARTE DES FÜRSTENTUMS TURFAN-LUKCHUN.

1. ERWERBUNG DER KARTE.

Als die Chinesen im Jahre 1757 in Ostturkistan und im Ih-Gebiet den Feldzug gegen die Dsungaren siegreich beendeten, wurde einer der osttürkischen Fürsten, der Khoja EMIN KHALLIK I von Turfan, der sich vor einer Reihe von Jahren freiwillig dem Kaiser unterworfen hatte, zum Lohn für seine Treue wieder in sein Reich eingesetzt; er erhielt

in seiner neuen Stellung die Würde eines chiin wang n   (Vasallenfürsten) oder türkisch
nuimMkt t 7.vm)g (regierenden Fürsten). Seine Residenz war die "Türkenstadt von Turfan, unter einem seiner Nachfolger wurde sie nach dem benachbarten Lukchun verlegt.

Im ganzen sind dem Khoja EMIN KHALLIK fünf Generationen gefolgt.2 Als A. v. LE COQ im Jahre 1905 unweit Lukchun in Kara-khoja seine archäologischen Arbeiten ausführte, erhielt er den Besuch des Letzten dieser Dynastie, des jugendlichen EMIN WANG; während der letzten Unruhen in Ostturkistan soll dieser ermordet worden sein. Als sein heutiger Nachfolger wird ein Sohn seines Schwiegervaters, des Wang von Kornul (Hami), genannt.3

Nur wenig wissen wir bisher über die Person und Stellung eines solchen Fürsten von Turfan-Lukchun, überhaupt nichts über die Größe und Ausdehnung seines Reiches. Es ist daher für unsere Kenntnis von Zentralasien ein großer Gewinn, daß A. v. LE COQ von demselben EMIN WANG als Geschenk eine große Karte seines Reiches erhielt, die sich jetzt im Besitz des Museums für Völkerkunde zu Berlin befindet .(No. I B 4038).

Die geographische Wissenschaft kann Herrn Professor v. LE COQ nicht genug danken, daß er uns diesen einzigen Schatz, der nirgends seinesgleichen hat, heimgebracht und durch eine genaue Übertragung und Erläuterung zugänglich gemacht hat. Besonders bin ich ihm zu größtem Dank verpflichtet, daß er die geographische Verarbeitung mir freundlichst überlassen hat.

Amin xalliq (xānliq für)(An = Fürst); vgl. seine Biographic im Ch`in-ting-Hui-chiang-lieh-chuan

ri   iJ ff, Biographien von Mohammedanern der Grenze unter den Mandschus, Buch 3; die Hauptdaten
bringt schon das Hsi yii-wetz-chien-lu von 1778 (s. oben S. 387 f.), hiernach RITTER, Erdkunde VII, S. 432 ff. Ein Porträt dieses Fürsten mit chinesischer und rnandschuischer Legende befindet sich im Museum für Völkerkunde zu Berlin.

2 Der Stammbaum dieses Fürstengeschlechts findet sich bei A. V. LE COQ, Volkskundliches aus Ost-Turkistan, Berlin 1916, S. 67.

3 Nur die Wang von Komul (Hami) und Turfan-Lukchun sind nzäazläkäl wahg, d. h. (wenn auch unter chinesischer Aufsicht) regierende Fürsten; die Grenzen ihrer Reiche sind darum auf Pl. XXVIIIb eingetragen. Titular-Wang (xiznzätkār warzg) sind die Wang von Kucha, Aksu und Maral-bashi.

52. VIII.