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0270 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 270 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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2 J,6

..

Nachforschungen bekannt geworden sind. Dabei ist bemerkenswert, daß seine Identifikationen zuweilen halb richtig, meistens aber verfehlt sind. Das mögen folgende Beispiele zeigen :

DIE BLÜTEZEIT DER CHINESISCHEN KARTO(;RAPHIE DES MITTELALTERS.

Alter Name

(Zeit der Han)

Nach FE' CHÜ

identisch

Nach unseren Fest-
stellungen

mit:

Yüeh-chih

I-ta (Hephthaliten) .

 

 

Tukhara

Ta-yüan   .

Shih (Tashkent) .   .

 

Ferghana

K` ang-chü

K`ang (Samarkand)

Tashkent

An-hsi .   .

An (Bukhara) .

 

 

Arsakidenreich

TIT` iao-chih    .   .

Po-ssú (Persien)

 

 

Gegend von Bushit

Chi-pin .   .

Ts`ao (Zabul) .

 

 

Gandhara

Solche Vergleiche können uns wiederum als Mahnung dienen, chinesische Identifikationen nur mit der größten Vorsicht hinzunehmen. Jedenfalls scheint es eine nach den Annalen der Han-Dynastie hergestellte Karte zu sein, die P`EI CHÜ zu Rate gezogen hat.

Aber noch viel älteres Material ist in seiner Karte verborgen. Die Begrenzung des

Landes durch ein Nord- und ein Westmeer, die Eintragung des Hsi-ch`ing an die Westgrenze Chinas, ein Hinweis auf das zu überschreitende K`un-lun-Gebirge und nicht zum

wenigsten die Identifizierung der T` angr-hsiang in Ost -Tibet mit den San-miao bei Tunhuang, sowie die Verbindung von Fo-han (Ferghåna) mit dem uralten Tributvolke der

Ch`ü - sou 2 — dies alles sind zweifellos Merkmale einer Yi - kung -Karte , die sich nicht nur auf die neun Provinzen beschränkt, sondern in chinesischer Übertreibung weit über Zentralasien hinausgreift, indem sie die von CHANG CHeIEN entdeckten Länder des ferneren Westens zu Wohnsitzen der alten Tributvölker macht. Eine solche Karte, die die westlichen Eroberungen der Han-Dynastie mit Angaben des Yü -kung verquickt, haben wir bereits kennengelernt; es ist die Yii-kung-Karte des P`EI HSIU (s. oben S. 227 f.), die wegen ihres großen Ansehens vielleicht direkt von P`EI CHU verwertet worden ist.

d) Benutzung von Berichten fremder Kaufleute. Wie FEI CHÜ in seiner Vorrede sagt, verdankte er fremden Kaufleuten seine Kenntnisse über die westlichen Länder. Auf solchen mündlichen oder schriftlichen Mitteilungen beruhen also alle Namen, die in der Karte des chinesischen Handelskommissars zum erstenmal auftreten. Daß es ihm gelungen ist, die geographischen Angaben zu einem einheitlichen Ganzen zu vereinigen, liegt offenbar daran, daß es nicht zerstreute Mitteilungen, sondern zusammenhängende Itinerarien gewesen sind.2 Darauf lassen auch die zahlreichen Entfernungszahlen schließen; FEI CHÜ gibt sie in seinem chinesischen Li an ; ursprünglich mögen es aber in zehnfacher Verkleinerung Angaben in Farsach (Parasang), dem Wegemaß der Iranier, gewesen sein.3

Wir müssen uns hier mit den wesentlichsten Ergebnissen begnügen. Ein Itinerar scheint von *Gavul (Ghazni) nördlich über Bamiyan, die Stadt der Hephthaliten (Balkh?), die

bi,

I Über die San-miau und Ch`ii-sou s. oben S. 125 f., i 30.

2 Hierauf gründet sich wohl auch das Sui-Hsi yü-tao-li-chi I I I   le, eine heute verlorene Itinerarien-
sammlung dieser Zeit, deren drei Bücher vermutlich den drei von P`E1 CHÜ angegebenen Straßenzügen entsprechen.

3 Vgl. I h.= 400-500 m, i Farsach = ca. 5000 m.

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