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0056 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 56 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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FA-HIEN.

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über den Uprang- oder den Kurbu-Paß nach Gnjadbai im südlichen Sarikol führen, um hierher das bisher so rätselhafte Chieh-ch` a zu verlegen. Zu dieser Lage paßt auch die Angabe, daß der Weiterweg westwärts nach Nordindien führe ; denn diese Richtung weist uns auf die Gebirgsroute nach dem Kilik-Paß. Gujadbai haben wir bereits in den Han-Annalen und dem Weï-shu als Gebirgsstation auf dem Wege nach Nordindien kennengelernt, dort unter dem Namen Wit-ch` a, hier als A-kou-ch` ianç . Ob diese Namen zugleich etymologisch mit Chieh-ch` a etwas zu tun haben, müssen wir allerdings dahingestellt sein

lassen.'

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5. FROM CHIEH-CH`A TO NORTH INDIA.

The next stage takes the travellers «westwards towards North India, and after being on the way for a month, they succeeded in getting across and through the range of the Onion mountains .... When the travellers had got through them, they were in North India , and immediately on entering its borders, found themselves in a small kingdom called T o-li ....» ABEL RÉMUSAT is not sure whether T`o-li is Darada, whilst CUNNINGHAM identifies it with Darel, »one of the Dardu districts on the Indus». The narrative indicates that the whole journey from Chieh-ch` a to T o-li took one month. Regarding this portion of the road HERRMANN remarks:

Es ist wohl kein Zweifel, daß Fa-hien, ohne es zu wissen, auf dieser letzten Strecke den »Hängenden Übergang» (Hanging Passage) der Han-Annalen benutzt hat, der über den Kilik-Pafi und durch die Schluchten von Kanjut führte (s. oben p. 6 f.). Während also die Han-Annalen den Hängenden Übergang deutlich vom Ts'ung-ling unterscheiden, tut es Fa-hien nicht, sondern dehnt den Ts ung-ling bis zur Landschaft Kanjut im östlichen Hindukush aus ; er weiß aber hinzuzufügen, daß die Eingeborenen diese verschneiten Gebirgsketten Schneegebirge benennen, was dem sanscr. Himavat entspricht. Auch fernerhin stimmt Fa-biens Route mit der Gandhåra-Straße der Han-Annalen überein. Denn sein Land To-li ist dasselbe wie das ältere Nan-ton, da ja beide Namen das Gebiet der Darada bezeichnen.

Daher sind über die letzte Strecke 2, die den Reisenden in i 5 Tagen südwestlich bis Wu-cliang brachte, keine besonderen Erörterungen mehr notwendig. Dieser Weg ist, wie Fa-hien erzählt, äußerst gefährlich durch die tiefen, felsigen Abgründe des Indusdurchbruchs. Von dort führt er hinüber ins Tal des Swat, wo den unerschrockenen Pilger das Reich Wu-ch`ang, sanscr. Udyåna, aufnahm.

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I Eine ganz andere Erklärung des Namens Chieh-ch`a bzw. Ka(t)-6a (alter Laut?), gibt J. J. M. DE GROOT in seiner methodisch wichtigen Arbeit »Chinesischer Purismus bezüglich einiger Fremdnamen» (Ostasiatische Zeitschrift, Jahrg. VIII, 1920, Festschrift für F. Hirth, p. 140 f.). Hier sucht er nachzuweisen, daß für das zweite Schriftzeichen 6a ursprünglich ein ganz ähnlich geschriebenes, aber unklassisches Zeichen pan gestanden habe; Kat-pan führe uns den einheimischen Namen Garband vor, der hundert Jahre später seit Sung Yün als Hanp`an-t`o, Ka(t)-pån-fo usw. bekannt war (s. unten p. 37). So nahe es auch liegt, einen solchen Zusammenhang herzustellen, so steht dem doch das geographische Moment entgegen, daß Fa-hiens Kat-äa nicht mit Han-p`an-fo identisch war, sondern nahezu io km südlich davon lag. Und um nach dem Vorgange de Groots folgerichtig zu sein, müßten wir ebenso wie Kat-èa auch die Namen Wu-ch`a and A-kou-ch`iang auf Garband zurückzuführen suchen. Das hieße aber, den alten Schriftzeichen zuviel Gewalt antun. Deshalb tuen wir besser, die überlieferten

Schriftzeichen als echte Transkriptionen von besonderen Fremdnamen unverändert zu lassen. A. H. 2 Vide suftra p. I i note I, S.