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0267 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 267 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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TA CHIIN UND AN-TU. DAS WERK DES P`EI CHÜ.

233

Beiträge geliefert. Neuerdings verdanken wir FR. JÄGER = eine besondere Monographie, die sich auf eingehende Quellenuntersuchungen stützt. Aber die Frage, wie die Karte des FEI CHU ausgesehen haben mag, ist noch gar nicht berührt worden, obgleich sie von derselben großen Bedeutung ist wie die Untersuchung des Textes. Mit Hilfe der chinesischen Überlieferung ist es in der Tat möglich, die alte Karte in allen ihren wesentlichen Teilen zu rekonstruieren, wie es auf Pl. V versucht ist.

Nach seiner Biographie2 war FEI CHÜ ein Mann von großen militärischen, politischen

und wissenschaftlichen Fähigkeiten. Gebürtig aus Wen-hsi r   in Schansi, zeichnete er
sich schon unter den nördlichen CA` i (550-577 n. Chr.) aus und trat besonders unter YANG-CHIEN, dem Begründer der Sui-Dynastie (589-605 n. Chr.), als tüchtiger Beamter und Feldherr hervor. Da wurde er von dessen Nachfolger, dem Kaiser YANG-TI , zum Handelskommissar der nordwestlichen Grenz - und Handelsstadt Chang -yeh (Kan-chou) ernannt. Dann heißt es in der Biographie nach der Übersetzung von JÄGER:

In jener Zeit (um 607) kamen die verschiedenen Barbarenstämme der Westländer häufig nach Chang-yeh (Kan-chou), um mit China Tauschhandel zu treiben. Der Kaiser befahl 13 `EI CHÜ, diese Sache zu überwachen. Dieser wußte, daß sich der Kaiser damals mit solchen auf die Ferne gerichteten Plänen eifrig beschäftigte. So suchte er die zu Handelszwecken kommenden Barbaren zu veranlassen, ihm über ihre Länder und Sitten, über die Berge und Flüsse, über die schwer oder leicht zugänglichen Plätze (in ihrer Heimat) zu berichten. (Auf Grund hiervon) verfaßte er das Hsi yü-t u-chi, »Mit Zeichnungen versehene Berichte über die Westländer», in drei Büchern und überreichte dem Kaiser dieses Werk.

~w.

r

b) Form und Inhalt der Harte. In der Vorrede finden sich schon einige Bemerkungen, die für eine Rekonstruktion der Karte grundlegend sind. Die erste lautet:

Das Hsi yii-t`u-chi umfaßt drei Bücher und bringt zusammen 44 Königreiche. Außerdem habe ich noch eine Landkarte entworfen und auf ihr alle wichtigen Punkte genau vermerkt, von Hsi-ch`ing 3 bis südlich des Nordmeeres etwa 20 000 li in direkter Länge und Breite.4

Wir lernen hier also eine besondere Landkarte von   yü mit Eintragung aller

wichtigen Daten kennen , unter denen bereits der Hsi-ch`ing als Gebirge an der Westgrenze Chinas und das Nordmeer hervortreten.

Weitere wichtige Daten werden uns in der Beschreibung der drei Straßenzüge genannt, die das ganze Gebiet durchqueren :

Von Tun-huang bis zum Westmeer sind es insgesamt drei Straßen, die alle große strategische Bedeutung haben 5:

I) Die Nordstraße beginnt in I-7'u (Hami), geht am Barköl-See vorbei, berührt die Stämme der T`ieh-lo (Tölös), die Residenz des Khagan der T`u-chüeh (Türken), überquert die nördlich fließenden Gewässer und erreicht schließlich Fu-lin und von da das Westmeer.

I Leben und Werk des P` ei Kü. Ein Kapitel aus der chinesischen Kolonialgeschichte, 1. Teil; Ostasiat. Zeitschrift, Jahrg. IX, 1920-21, S. 81 ff. Ich bin Herrn Dr. JÄGER zu großem Danke verpflichtet, daß ich den zweiten Teil der Monographie nach seinem Manuskript durchsehen und hieraus bereits einige Angaben entnehmen durfte. Auch sonst geht der vorliegende Abschnitt über die erste Studie hinaus, die ich in der Ostasiat. Zeitschrift, Jahrg. VIII, 1919-20, S. 193 ff., niedergelegt habe.

2 Sui-shu, Buch 67 B.

3 Das Gebirge des I zü-kung, das die Tradition ins Quellgebiet des T`ao-ho an der Westgrenze von Kansu verlegt hat; s. oben S. 125.

4 Nach der Übersetzung von JÄGER, jedoch mit der Änderung, daß wir f   13 nicht durch den Plural,
sondern durch den Singular »Landkarte» wiedergeben.

s Zu der hier gewählten Übersetzung »strategische Bedeutung» s. Ostasiat. Z_eitsclìr., Jahrg.VIII, S. 194, Anni. 2. 30. VIII.