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0214 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 214 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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I cg 2

DIE CHOU-KARTE.

den Annalen im Jahre 989 v. Chr. stattfand. Beide berichten von der folgenden Inspektionsreise nach dem l Testen (988 v. Chr.), die den König bis Yang yii geführt hat. Besonders aus den weiteren übereinstimmenden Angaben über die Belehnung des Wagenlenkers TsAO-FU geht klar hervor, daß sich Ssü-ma Ch`ien auf die Expedition vom Jahre 988 bezieht und nicht etwa auf die fünf Jahre später stattfindende Reise zu Ilsi-WANG-MU. Daraus ergibt sich, wie wir den störenden Zwischensatz, den übrigens nur die eine Angabe aufweist, zu beurteilen haben: »Er besuchte HsI-WANG-`IU». Der Satz ist offenbar nichts anderes als eine falsch eingesetzte Interpolation, die, wie es scheint, erst in einer späteren 'Textausgabe aus den .Bambus-Annalen wörtlich übernommen ist.i

Warum übergeht danach SSO"-MA CH`IEN den Besuch bei Hsi-WANG-AIU ? Entweder erschien ihm dieses Ereignis, wenn es ihm überhaupt bekannt war, als zu bedeutungslos, oder er schied es absichtlich aus, weil er es unter dem Eindruck der verzerrten Darstellung im Shan-hai=ching2 für gänzlich apokryph hielt. Jedenfalls ergibt sich, daß sonst durch Ssü-ma

Chcien die Angaben der _Bambus -Annalen durchaus bestätigt werden.

Nicht anders fällt das Ergebnis aus, wenn wir als dritte Quelle die Annalen der ssiiteren Han-Dynastie (25-220 n. Chr.) heranziehen und zwar diejenigen Stellen, welche in chronologischer Folge die Vorgeschichte der westlichen Cli iajag und der Ostbarbaren behandeln.

So heißt es im Buch 117, S. 2 b3:

In der Zeit von MU-WANG leisteten die Jung und Ti keinen Tribut mehr. Der König aber unternahm im Westen einen Feldzug gegen die Ch`üan_Jung, nahm fünf Häuptlinge von ihnen gefangen und erwarb sich vier weiße Wölfe und vier weiße Hirsche.

Später trieb er die Jung nach T ai-yiian (nordwestliches Schansi) zurück.

Im Buch 115, S. 2 a wird gesagt4:

Später (nach K`ANG-WANG) j i 000 v. Chr.) maßten sich die Hsii-Barbaren die königliche Herrschaft an und stellten sich an die Spitze der neun Barbaren, um Tsung-chou (im unteren Wei-Tal) anzugreifen; sie gingen westwärts bis zum Oberlauf des (Huang-)Ho. MU-WANG, voll Furcht, sein Land könne in Flammen aufgehen, verteilte die östlichen Länder unter die Lehnsfürsten und beauftragte den König YEN von Hsii, über sie zu herrschen.

Übertragen wir diese Angaben auf die Chronologie der Bambus-Annalen, so gehört der Feldzug gegen die CIz`iian-Yung wiederum ins Jahr 989 v. Chr., wobei bemerkenswert ist, daß hier noch dazu von der Gefangennahme von vier Häuptlingen die Rede ist, was uns sonst nur im Kommentar zu den Bambus-Annalen erzählt wird. Ganz übergangen wird die folgende Inspektionsreise bis Yang-yii (988 v. Chr.). In etwas klarerem Lichte als in den anderen Quellen erscheinen uns dort die Ereignisse, welche die Hsii-urbaren betreffen. Schließlich erfahren wir von dem Herbstfeldzug des Königs gegen die Barbaren in T ai- piia/1 (984 v. Chr.). Aber nicht ein einziges Wort hören wir von HsI-WANG-Mu, was uns umso mehr wundern muß, weil sich das betreffende Buch eigens mit den Westbarbaren und ihrer Vorgeschichte beschäftigt. Wahrscheinlich hat der Verfasser ebenso wie Ssv-MA CH`IEN dieses Ereignis für zu bedeutungslos oder unglaubwürdig gehalten, um es zu erwähnen.

I In den modernen Kompilationen Tung-chie,a-karg-mit (1727 n. Chr.) und T`uug-chice-chi-la,n (1768 n. Chr.) ist die Chronologie der Angaben von SSO-MA CIO1EN durcheinandergeworfen. Beide setzen ins 13. Jahr einen Feldzug gegen die Ch` [all -jung, ins 17. Jahr die ins 13. Jahr gehörige Inspektionsreise nach dem Westen und den Aufstand der Ilsi, dann endlich ins 35. Jahr den erfolglosen Feldzug gegen die Ch`üian-.7u,ag, der eigentlich ins 12. Jahr gehört. Für das 35. Jahr kennen die sonst so ausführlichen Bambus-Annalen kein entsprechendes Ereignis.

2 Vgl. sein abfälliges Urteil über das Shan-hai-ching, Mém. hist., I S. CLXXXIV.

3 Vgl. auch die Übersetzung von WYLIE, Revue de l'Extrême-Orient, I 1882, S. 127.

4 Ebda. S. 58.