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0358 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 358 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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einen Zweigradstreifen in einzelnen Blättern von Ost nach Westen verfolgen. Da die ganze Karte von i o° N. bis 8o° N. reicht, so würde sie zusammengesetzt eine Höhe von 7,8 m haben, und ihre größte Breite würde I I,1 m betragen ; so eindrucksvoll auch dieser Umfang ist, er erreicht doch nicht den Umfang der Erdkarte des CHIA TAN von 8oi n. Chr., die etwa 12 m breit und 13,2 m hoch war (s. oben S. 256).

Die Blätter sind gewissermaßen Teile des Quadratnetzes, das die Gesamtfläche überzieht, und zwar enthalten sie je vier übereinanderliegende Quadrate von je wo li Seitenlänge, so daß die Seitenlänge von zwei Quadraten gleich einem Breitengrad gesetzt wird. An die von den Jesuiten eingeführte Sanson-Flamsteedsche Projektion erinnern besonders die eingetragenen Meridiane, die hier jedoch nur durch punktierte Linien angedeutet werden und in der kurzen Erstreckung der Zweigradstreifen vollkommen geradlinig erscheinen.

Auf der vorliegenden Karte (Pl. XXVII) ist aus Zweckmäßigkeitsgründen nur das Gradnetz des Originals beibehalten. Um so mehr Wert wurde darauf gelegt, trotz der Verkleinerung des Originals ('/3 seiner Liniengröße) den gesamten Karteninhalt genau wiederzugeben; die Namen sind nicht nur wie bei HIMLY-WEGENER in ihrer Umschreibung, sondern auch in ihrer Urschrift eingetragen.' Nur die Zeichnung der Grenzen und Flüsse sind ins Europäische übertragen, während im Original die Grenzen als einfache Linien, die Flüsse als Doppellinien erscheinen.

PI. XXVII schließt sich unmittelbar westlich an die von WEGENER bearbeitete Karte an ; sie reicht also im Norden bis zum 42. Grad, erstreckt sich aber noch 4. Grad weiter nach Süden bis zum 28. Grad. Der Nordrand der Karte schneidet den Tien-shan, den Syr-darya (Naryn) und den Aralsee (Ta-li-kang-a orno), am Südrande erscheinen die Heiligen Seen mit den Quellflüssen der Ströme Indiens. Der Ostrand schließt die Oase Aksu und Keriya und den Oberlauf des Brahmaputra (Yaru-tsangpo) ein, während uns im Westen der Mündungslauf des Oxus, Teile von Afghanistan, Bolor und Baltzslan entgegentreten.

DIE MANDSCHU-KARTE.

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b) Ostturkistan. Während die Darstellung von Tibet aus der Khienlung-Ausgabe fast unverändert wiederholt wird', zeigt das Kartenbild von Ostturkistan an verschiedenen Stellen gewisse Abweichungen. Am geringsten sind die Änderungen in der Lage der astronomisch bestimmten Orte ; hier hat man den Berechnungen der Jesuiten kaum etwas hinzufügen können.3 Vereinzelte Änderungen zeigen die oro-

zt

I Von den Bezeichnungen für PaB, Berg, See usw. sind die chinesischen jedesmal übersetzt (mit Aus-

nahme

von po = See), die einheimischen in ihrer ursprünglichen Form beibehalten.   k,

2 Das ergibt sich schon aus einem Vergleich mit der Darstellung bei KLAPROTH (Vol. III, Pl. III, 1V, V).   t'

Die Bearbeitung von HIMLY und WEGENER bringt den größeren Teil der Provinz Ch`ing-hai (Kuku-nor) und die nördlichen Gebiete des Diesseitigen und des genseitigen 7sang. Der Westen der letzteren Provinz ist mit der Provinz

Ngari auf P1. XXVIII dargestellt (vgl. auch die Übersicht auf Pl. XXI).

Viele geographische Namen auf PI. XXVIII erscheinen in ihrer chinesischen Umschreibung, wo die tibe-

tischen Formen nicht festzustellen waren. Jedoch konnte eine große Zahl tibetischer Namen teils nach SVEN HEDINS I : I Mill.-Karte, teils nach dem Hsa yü-t`ung-wen-chih (nach v. ZACHS Bearbeitung, s. oben S. 291, Anm. I) rekonstruiert werden. Dabei zeigte sich, daß manche Umschreibungen nicht direkt auf das Tibetische zurück-

gehen, sondern auf dem Umwege über das Mongolische (vgl. die mongolischen Beiwörter Seri [besser als sheri] = Quelle, talg = Steppe). Häufig wiederkehrende tibetische Bezeichnungen sind: chu = Fluß, gang = Schnee, gangiya = Schneeberg, la = Paß, thang, ti = Ebene, tsangpo = Fluß, tso = See.

3 Vgl. das Ta-Ch`ing-hui-tien von 1818, Buch 62, S. 13-17. RITTER hat nach einem Manuskript von K. J. NEUMANN nur eine Auswahl benutzt (Erdkunde, Bd. VII, S. 432). Ganz geringfügig sind die Berichtigungen über die Positionen von Hand, Lukchun, Kuria und Keyiya; hinzugekommen ist nur die Lagebestimmung von Ushak-tal (42° 16' nördl. Br., 28° 26' westl. L.). Sonst ist alles beim alten gelassen.