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0370 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 370 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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308

DIE MANDSCHU-KARTE.

ii

r.

Dieses verhältnismäßig junge Datum macht die Karte von Hsin-chiang auch als Beitrag zur gegenwärtigen Kartographie besonders wertvoll, zumal sie ohne jeden europäischen Einfluß entstanden ist. Wenn sie auch die europäische Exaktheit vermissen läßt, so kann sie doch in anderen Beziehungen schätzenswerte Dienste leisten. Neben der überaus reichen Nomenklatur sind es mancherlei Angaben von Flüssen und Seen, die sich bisher auf europäischen Karten noch nicht finden; vor allem ist es die politische Einteilung des Landes, sowie die Abgrenzung der einzelnen Bezirke. In der Bezeichnung der Bezirke sind allerdings inzwischen Änderungen eingetreten ; dagegen dürfte dies kaum von ihren gegenseitigen Grenzen gelten, so daß wir, zumal wir noch kein neueres gleichartiges Material besitzen I, durchaus befugt sind, dieselben Verwaltungsgrenzen auf unsere europäischen

Karten zu übertragen.

Auf einer Nebenkarte von Pl. XXVIIIb ist die Provinz Hsin-chiang mit ihrer politischen Einteilung dargestellt; zugrunde gelegt ist die neunblättrige Originalkarte, die hier in doppelter Verkleinerung — etwa i : 28 000000 — erscheint. Damit die Lage zu den Nachbarprovinzen klarer hervortritt, sind auch die angrenzenden Stücke der Mongolei, der Provinz Kansu und der Länder Tibets nach den entsprechenden Übersichtskarten aufgenommen. Was das Quadratnetz betrifft, so ist der Übersichtlichkeit halber immer nur jede fünfte Linie ausgezogen, und zwar sind unter den westöstlichen Linien diejenigen ausgewählt, die dem 35., 4o. und 45. Grad nördl. Br. entsprechen. Der Karteninhalt ist bis auf die Umschreibung der Namen möglichst genau dem Original nachgebildet.3

Der begleitende Text lautet folgendermaßen 4:

Die Provinz Hsin-chiang   aliegt im Nordwesten von Peking, die Hauptstadt ist Ti-hua

(Urumchi). Der Zivilgouverneur und der Vizegouverneur von Hsin-chiang leiten die Amtsgeschäfte gemeinsam. Die Verwaltung verteilt sich auf 2 Fu } , 9 ring go und 4 Chou *1.5

Südöstlich vom Fu Ti-hua liegen die T`ing Turfan, Chen-hsi   (Barköl) und Hami, süd-
westlich die ring Kara-shahr und Kucha und die Chou Khotan und Wen-su (Aksu) und die 'ring Ush (Uch) und Maral-bashi; ferner das Chou So-chü (Yarkand), das 'ring Ycangi-hisar und das Chou Su-lo (Kashgar). Im Nordwesten sind die 'ring Kulkara-ussu und Ching-ho SII, das Fu Ili und

das 'ring T `a-ch` eng 3   (Tarbagatai).

Der Lop-See befindet sich südöstlich vom 'ring Kara-shahr. Der Tarim hat drei Quellflüsse. Der eine ist der nördliche Ts`ung-ling-Fluß, der andere der südliche Ts`ung-ling-Fluß, der dritte der Khotan-Fluß. Der Oberlauf des Nordflusses heißt Ulan-ussu(-Fluß), er kommt aus dem Westen des Chou Su-lo, fließt nördlich und dann östlich an der Hauptstadt des Chou vorbei, beim Einfluß des Tüshik-tash-Flusses wird er zum nördlichen Ts`ung-ling-Fluß; sodann fließt er nördlich am ring Maral-

I Der Atlas der Commercial Press von 1908 lehnt sich in der Abgrenzung der einzelnen Bezirke gänzlich an die Mandschu-Karte von 1899 an.

2 Nach meinen Anweisungen ist die Bezirkseinteilung zum erstenmal auf SVEN HEDINS I : I 000000-Karte durchgeführt.

3 An gewissen Stellen, z. B. in der Darstellung des Ili-Gebiets, ist auf PI. XXVIIIb der Karteninhalt durch einige Angaben aus den entsprechenden Bezirkskarten etwas vermehrt, und zwar dort, wo die Übersichtskarte des Originals keinen klaren Einblick in die Grenzführung gewährt.

4 Hinsichtlich der Verwaltung der Provinz Hsin-chiang vgl. DUTREUIL DE RHINS et F. GRENARD, Mission scientifique dans la Haute-Asie 1890-95, II, Paris 1898, S. 259. Frühere Verhältnisse werden dargestellt bei MAYERS, The Chinese Government, 2. Aufl., Shanghai 1886, während HARTMANN a. a. O. S. 20 ff. eine politische Einteilung bringt, die erst 1899 eingeführt wurde.

s Die im Range aufeinanderfolgenden Bezirke Fu, T`ing und Chou pflegt man durch Präfektur, Unterpräfektur und Distrikt zu übersetzen.