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0446 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 446 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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Kashgar und Khotan Kolonisten nach Ush entsandt I ; daher dürfte es kommen, daß wir dort noch heute die Ortsnamen Besh-karim und Khotan wiederfinden.2

So setzt sich denn die ansässige Bevölkerung von Ush und Umgegend größtenteils aus fremden Elementen zusammen. Am stärksten sind unter ihnen offenbar die TurfanKolonisten vertreten , die wegen ihrer vortrefflichen Deicharbeiten überall gesucht sind. Nach ihnen dürfte darum die Stadt Ush (Uch) den Beinamen Turfan erhalten haben; denn während der erste Name schon auf der Mongolenkarte (P1. VIII) auftritt, lernen wir den zweiten Namen Turfan erst im Hsi yü-wen-chien-lu von i 7 7 7 kennen.3

e) Die Buruten. Die Buruten oder Kara-Kirgisen 4 sind ein türkisches Nomadenvolk, das seine Hauptsitze in den Tälern des westlichen Tien-shan hat ; auf seinen Wanderungen ist es aber nördlich bis Tarbagata2; östlich bis Hami5, westlich bis Tashkent und südlich durch die Pamir-Täler bis nach Kanjut hinausgekommen.

Über die Ausbreitung und ethnographische Gliederung der heutigen Buruten geben uns europäische Arbeiten genügend Auskunft.6 Wie aber die Verhältnisse im 18. Jahrhundert waren, das erfahren wir fast ausschließlich aus chinesischen Quellen ; und zwar ist es vor allem das Bsi -t`u-chih von 1762, das neben der angegebenen Karte einen besonderen Abschnitt den Buruten widmet.7 In vielen Punkten wird es ergänzt durch das Hsin-chiang-chih-lüeh von 1821.8

Während das Hsin-chiang-chih-lüeh das Volk gleich in mehrere Stämme oder Geschlechter einteilt, die jedesmal unter einem Bek stehen , spricht das H.si yii-tu-chih erst von östlichen und westlichen Buruten.

a) Von den östlichen Buruten heißt es :

Das Gebiet der östlichen Buruten liegt südwestlich von der Dsungarei, nordwestlich von den Türkstämmen und an der Nordseite des Tien-shan, ganz in der Nähe des Ts`ung-ling. Im Nordosten befindet es sich 1400 li von Ili, im Südosten 790 li von Aksu.

Es handelt sich also um die Weideplätze am Bedel-Paß und am oberen Naryn. Das Hsi yü-tu-chih spricht dann von fünf Stämmen und nennt darunter die Sayak und Sarighbaghish.9 Im einzelnen lernen wir die fünf Stämme aus dem Hsin-chiang-chih-liieh kennen:

DIE KARTEN ZUM HSI -YÜ -T` U - CHIH VON 1762.

1 A. STEIN, Serindia, Vol. III, S. 1299 f.

2 Vgl. Besh-karim auf Pl. XXVIII a, E 8 u. N 5, Khotan ebd. N i3 u. O 5 .

3 Buch III, S. 9. Vgl. auch C. RITTER, Erdkunde, Bd. VII, S. 451. Der ältere Name ist Uch-ferman (vgl. TIMURS Feldzug von 1375, BRETSCHNEIDER, Mediaeval Researches etc. II, S. 45), bzw. Uch-ferment (vgl. STRAHLENBERGS Karte von 173o, oben Vol. I, S. 25o u. Pl. XLIX). Danach ist HARTMANNS Erklärungsversuch (Chinesisch-Turkestan, S. 88 f.) zu berichtigen.

4 RADLOFF erklärt das mongolische Wort Burut aus bur Milz (Observations sur les Kirghises, Paris 1864, S. 2), H. VAMBÉRY aus bor, bur in boro-ghu = schlecht. Das Volk selbst nennt sich ganz einfach Qirghiz, d. h. Feldwanderer; das Epitheton gara = schwarz, unedel, schlecht wird ihnen von den Kazaken beigelegt sein (vgl. V.MBt itv, Das Türkenvolk, Leipzig 1885, S. 261).

5 Vgl. A. V. LE CO?, Band IX dieses Werkes, S. 89, Anm. 1.

6 Über die Vorgeschichte und Ethnographie der Buruten unterrichten uns : RADLOFF a. a. O., dsgl. Etlinographische Übersicht der Türkstämme Sibiriens und der Mongolei, Leipzig 1883; VAMBÉRY a. a. O., S. 2S7 ff.; F. HIRTH, Nachworte zur Inschrift des Tonjukuk, S. 40 ff.; E. CHAVANNES, Documents sur les Toukiue (Turcs) occidentaux, S. 28 f.; J. MARQUART, Ober das Volkstum der Komanen; Abh. d. Kgl. Ges. d. Wissensch. Göttingen, Phil.-hist. KI., Neue Folge, Band XIII, No. 1, S. 65 ff., 135 f. Die Einteilung der Buruten lernen wir auch kennen bei H. YULE, Journal of the R. Geographical Society 1872, S. 471, und FORSYTH a. a. O., S. 57 ff.

7 Buch XLV; vgl. auch IMBAULT-HUART a. a. O., S. 161 ff.

8 Buch XII, S. 36 b ff.

y Ob der auf Pl. XVII angegebene Name Chu-mu-han, nordöstlich der Sayak, einen Burutenstamm bezeichnen soll, ist nicht festzustellen.

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