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0255 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 255 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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DIE AUSDEHNUNG VON TA CHIN.

2 2 I

das Meer (Persischer Golf); dann durchfährt man sechs Tage die hohe See. Hierauf gelangt man in dieses Reich (Arabia felix).

[50] Nachdem man, was die Wege von Ta Ch`in betrifft, nördlich vom Meere einen Landweg hergestellt hatte 1 , machte man einen anderen Versuch zur See, um von Süden her mit dem Norden der auswärtigen Barbaren, die in den sieben Bezirken von Chiao-chilz (Tongking) wohnen, in Verbindung zu treteng; auch gab es eine Seeverbindung mit I-chou und Yung-ch`ang (Provinz Yünnan).3 Daher kommen seltene Kostbarkeiten von Yung-ch`ang. [5 i] In früheren Zeiten sprach man nur von dem Seeweg 4; man wußte nicht, daß es eine Überlandroute gab. [53] Jetzt lauten die Berichte über das Reich also:

[54] Die Zahl der Bevölkerung ist nicht festzustellen. [55] Westlich vom Ts`ung-ling (Pamir) ist dieses Reich das allergrößte (fast ganz Arabien). [56] Die Zahl der eingesetzten Kleinfürsten ist sehr groß. [57] Darum erwähnen wir nur die größeren von ihnen.

[58] Der Fürst von Tsê-san (d'vk-sân, Sokotra)5 ist von Ta Chin abhängig; [59] seine Residenz liegt gerade inmitten der See. [6o] Nördlich gelangt man bis Lü fen (Hadramaut) zu Wasser in einem halben Jahr, bei lebhaften Winden in einem Monat und kommt so in die nächste Nähe der Stadt An-ku (Bushir, siehe Nr. 6) in An-hsi (Parthien). [6i] Südwestlich erreicht man die Hauptstadt von Ta Ch`in6; man weiß nicht, wieviel Meilen es sind.

[6 2] Der Fürst von Lü fen (lf wo p juan = arab. lubân = Weihrauch-Land, Hadramaut) 7 ist von Ta Ch`in abhängig; [63] Seine •Residenz ist 2000 li von der Hauptstadt von Ta Ch`in6 entfernt. [64] Eine fliegende Brücke, die von der Stadt Lu fen westlich übers Meer nach Ta Ch`in führt, ist 23o li lang.8 Man fährt den Seeweg nach Südwesten, macht dann im Meer eine Wendung und richtet sich gerade nach Westen.

[6 51 Der Fürst von Ch` ieh-lan (tsia-lân, Dablan?) 9 ist von Ta Ch' in abhängig. [66] Wenn man vom Lande Ssú-teao (si-d`âu, Sittace?) 1O nach Süden geht, so überquert man einen Fluß (Tigris) und kommt in 3000 li genau westlich nach Ch`ieh-lan; wenn die Straße südlich vom Fluß heraustritt, so geht man nach Westen. [67] Geht man von Ch`ieh-lan genau westlich, so erreicht man nach 600 li das Land Ssú fu (zi pjiuk).11 Die Südstraße" steht mit Ssú fu in Verbindung; dann in westlicher

I Gemeint ist wohl die Karawanenstraße von Yemen quer durch Arabien nach Niedermesopotamien (SeleuciaKtesiphon).

2 s. oben S. 219, Anm. 5.

3 Vom Gangesdelta durch Birma nach Yiinnamt; s. auch oben S. 198.

4 Durch den Persischen Golf und den Indischen Ozean.

5 Besonders mit Rücksicht auf die südliche Lage zum Weihrauchland (vgl. auch den Periplus maris

andere Insel in Frage kommen als diva sukkatMra, das die Griechen in vijao; zoú

Erythraei, § 3o) kann keine AtooxoptSou entstellt haben.

6 Sapphar im ,Lande der Homeriten, südöstlich von Jerûn.

7 Der alte Laut für Lii-fen ist die beste Bestätigung unseres geographischen Ergebnisses Ta Ch`in = Arabia felix. Dieses altberühmte Weihrauchland Südarabiens, das hier die Chinesen nach dem arabischen lubcîn

benannten, hieß bei den Griechen Xt(3otvocp6po; xwpot; vgl. Periphus maris Erythraei hierzu A. SPRENGER, Die alte Geographie Arabiens, Berlin 1875, S. 296 ff.

8 Vgl. schon Hou Han-shu (Hirth E 4o): »Man sagt auch, daß dort eine

nördlich vom Meer gelangen kann.» Die

SS 27-30; PTOLEMAEUS VI 7;

too li ist, auf der man zu den Ländern

Mißverständnis zu beruhen.

9 Dablan ist nur durch bezeugt; jetzt bei Shatra

ILrr&x-r1 lag östlich von Seleucia an der Straße nach Susa; vgl. besonders PLINIUS, nat. hist. VI I 14, 132. Südlich oder südwestlich vom Bahr Nedjef; s. auch Nr. 73.

12 Die eben genannte Route von Ssú-t`ao scheint die Südstraße zu sein. Denn mit ihr vereinigt sich in Ssü fu eine andere Route, die uns bereits durch die Stationen A-man (Ekbatana), Ssü pin (Ktesiphon) bekannt ist; diese wäre danach die Nordstraße. Es scheint, daß sich die Südstraße von ihr zwischen Ekbatana und Ktesiphon getrennt hat.

fliegende Brücke von einigen Erzählung scheint auf einem

Spasinu

die Peutingersche Tafel, Segm. XII t, als 7. Station von Seleucia nach Charax el-Antara.

TO

II