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0041 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 41 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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GENERAL REMARKS ON THE ANNALS OF THE EARLY MIDDLE-AGE.

OF'

17

Die im Pei-shih benutzten Urquellen liegen im ganzen fast 200 Jahre auseinander. Die Urquelle A, die vom Anfang bis zum Abschnitt über Ta Cliin (Syrien) reicht, stammt aus der Zeit um 437 n. Chr. ; sie kennt noch die Großen Yüeh-chih als Beherrscher von Baktrien, wo ihnen wenige Jahrzehnte darauf die Yeh-la (Hephthaliten) folgen sollten. In gewissen Abschnitten dieser Urquelle scheinen noch jüngere Angaben, wahrscheinlich aus C, enthalten zu sein.

Derselben Zeit wie A mag auch die Urquelle B angehören ; sie umfaßt die Angaben von A-kou-ch`iang (Sarikol im Pamir?) bis Pa-lou; auch sie kennt noch nicht die Hephthaliten in Baktrien.

Erst in der Urquelle C lernen wir die Hej5hthaliten als erste Macht im Westen kennen. Die Schilderung beginnt mit dem Volke selbst und reicht bis Kan-t o (Gandhära, Peshavar) ; sie gründet sich auf den Bericht einer chinesischen Gesandtschaft vom Jahre 519, an der auch der Pilger SUNG YUN teilgenommen hat.'

Die jüngste Urquelle D stammt erst aus dem Jahre 6o5-6. Wegen ihrer wörtlichen Übereinstimmung mit dem Sui-shu, Buch 83, scheint sie auf jene »Beschreibung der Westländer» zurückzugehen , welche der erwähnte Handelskommissar P`EI CH6 in Chang-yeh (Kan-chou) zusammengestellt hat. Im Pei-shih reicht sie von K`ang (Samarkand) bis zum letzten Reiche Ts ao (Zabul, Ghazni), während das Sui-shu noch einige andere, für uns aber ferner liegende Reiche aufführt.

Nach dieser Anordnung mögen im folgenden die für den Ts ung-ling in Frage kommenden Angaben Wort für Wort wiedergegeben werden, zumal bis jetzt nur kleine Bruchstücke in Übersetzungen vorliegen.

2. NACHRICHTEN AUS DEM JAHRE 437 (?).

Im Pei-shih beginnt die Urquelle A (um 43 7 n. Chr.) nach einigen historischen Daten mit einer allgemeinen Übersicht über die gesamten Westländer:

Das Gebiet zerfällt in vier Regionen: vom Ts ung-ling nach Osten und vom Fließenden Sande

bl   nach Westen — das ist die erste Region; vom Ts ung-ling nach Westen und vom Meerbusen3 nach
Osten — das ist die zweite Region; von Chê-shê (Tashkent) nach Süden und von den Yüeh-chih (Baktrien) nach Norden — das ist die dritte Region; das Land zwischen den beiden Meeren 4 und die Gewässer und Sümpfe im Süden 5 — das ist die vierte Region.

Schon aus diesen wenigen Sätzen geht klar hervor, daß der Ts ung-ling als westlicher Grenzwall vom Tarimbecken angenommen wird. Eine weitere Erklärung wird ein späteres Kapitel bringen 6, wo dargelegt wird, daß diese merkwürdige Einteilung des Westgebiets in vier Regionen nicht aus Beobachtungen oder Erkundigungen, sondern aus einer Kartenkonstruktion gewonnen sein muß. Hier gehen wir gleich auf die Straßenbeschreibung und auf die einzelnen Reiche über, soweit sie für uns in Frage kommen.

I Cf. CIHAVANNES, Docs. Turcs occid., p. 224 f., also Bull. de l'Ecole fr. d'Extrême Orient 1903, p. 380.

2 An dieser Stelle wohl die Lop-Wüste westlich von Tun-huang.

3 Der in der Beschreibung von Ta Ch`in (Syrien) erwähnte Meerbusen zwischen T`iao-chih (Ta6xi) und Ta Ch`in, also etwa der Persische Golf.

4 Das auf einer Halbinsel angenommene Ta Ch` in (Syrien).

5 Identifikation nicht möglich.

6 Vgl. auch meine „Ältesten chinesischen Karten usw.", S. 189 ff. 3. VIII.