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0229 Southern Tibet : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / Page 229 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000263
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DIE ÄLTERE REICHSKARTE.

197

Drei Jahre darauf drang WEI- CH`ING sogar über Kao - ch`üeh hinaus in die Wüste vor, bis er nach einem Marsche von 600— 700 li einer Abteilung der Hsiang-nu eine vernichtende Niederlage beibrachte.' Durch diese Eroberungen waren die alten Bezirke Shang, Pei=ti (Nordland) und Lung-hsi wiederhergestellt (s. oben S. i 90 ff) ; hinzu trat ein neuer Bezirk, der die Oase Ning-hsia, weiter im Norden den Huang-ho-Bogen umfaßte und offenbar zur Erinnerung an gleichartige Verhältnisse vor tausend Jahren den Namen Sho fang (Nordland) erhielt; auch das nördlichste Sperrtor Kao - ch`üeh lag in diesem

Bezirk

e) Die westlichen Grenzbezirke am Yangtsé. Gehen wir von Lung-hsi nach Süden, so treten wir in das Gebirgsland des Yangtsé ein, wo schon in WEN-WANGS Zeitalter, in größerem Umfange aber erst unter der Chiin-Dynastie Grenzbezirke eingerichtet waren. Dem alten Bezirk San-wei am Schwarzwasser kommt unter den älteren Han ungefähr der

Bezirk Wu-fu   gleich , dem sich südlich der Bezirk Min-shan   anschließt. Der
Name des ehemaligen Bergstaates Shu beschränkt sich jetzt auf den südlichen Teil des Beckens von Ch`eng-tu fu, der nördliche wird durch den neuen Bezirk Kuang-han 91 A gebildet, während im Süden am Zusammenfluß des Min-ho mit dem Yangtsé der noch

wichtigere Grenzbezirk Chien-wei 431   entstanden ist. Von hier aus sind im Jahre 112 v. Chr.

»Längs der alten Grenzbefestigungen des Yii-ch`i   'AV ist er über den Tz`ú-lieg (Pass) i   1 Ï und den

Liang pei-F1uB A 4t i7 gezogen; er hat P u-ni   bekriegt und Hu-li geschlagen.»

Über die Lage der drei zuerst genannten Örtlichkeiten vermag uns DE GROOT keine Auskunft zu geben. Anders PFIZMAIER, der, dem chinesischen Kommentar folgend, in den »alten Grenzbefestigungen» von Yii-chi die Große Mauer bei Yii-lin südöstlich vom Ordoslande wiedererkannt hat (a. a. O. S. 146, s. auch oben S. 137). Dies wird durch die gleichlautende Angabe im Shui-ching-chu, Buch III, S. 15a, i6a, trefflich bestätigt. Noch wichtiger ist, daß dasselbe Werk (Buch III, S. 4a) den Z'`ú-fing und den darauf zu überschreitenden Fluß an den Nordfluß des Huang-ho bei dem Sperrtor Kao-ch`iieh verlegt. Daraus ergibt sich, daß de Groots Liangpei-ho derselbe Pei-ho = Nordfluß ist, und daß Pfizmaier Recht hat, wenn er Liang nicht als den ersten Teil des folgenden Flußnamens, sondern als Verbum mit der Bedeutung »überbrücken» auffaßt. Hiermit hängt zusammen, daß wir

auch den vorhergehenden Verben It und   einen andern Sinn geben müssen; während de Groot jenes durch
die Präposition »längs», dieses durch »hinüberziehen» wiedergibt, glauben wir ihrer ursprünglichen Bedeutung näherzukommen, wenn wir die Begriffe »in Ordnung bringen» und »abschneiden, absperren» einsetzen. Dann gewinnen wir folgende Übersetzung:

»Sofort wandte er (WEI-Ci1`ING) sich nach Westen und brachte das Land im Süden des (Huang-)Ho fest in meine Hand. Er brachte die alte Grenzbefestigung von Yii-ch`i in Ordnung; er sperrte den Tz`ú-lieg ab, überbrückte den Nord/mA strafte P` UNI und schlug Hu-LI.»

Nun erst sehen wir deutlich, welchen Weg Wei-ch`ing genommen haben muß. Er drang jenseits der alten Mauer bei Yii-lin vor, indem er in nordwestlicher Richtung das Ordosland durchzog, wo er ein feindliches Einfallstor absperrte. Dann setzte er sein Heer mittelst einer Brücke über den nördlichsten Bogen des Huang-ho und nahm Besitz von diesem äußersten Vorposten. Was P`UNI und Hu-LI betrifft, so dürfen wir sie wohl kaum auf einer Karte suchen, sondern haben sie mit PFIZMAIER eher als die Namen von Häuptlingen aufzufassen, die jetzt wegen ihrer Abtrünnigkeit bestraft wurden. Diese Kämpfe mögen sich gerade am Nordbogen des Huang-ho abgespielt haben. Jedenfalls haben wir nicht den geringsten Anlaß, bloß wegen dieser Namen WEI-CII` INGS Feldzug noch weiter nach Westen, etwa in die Wüste bis nach Kan-chou hinauszuführen.

I DE GROOT glaubt, das Schlachtfeld wiederum nach Kan-chou verlegen zu müssen, weil die vorher zu durchziehende Wüste keine günstigen Lagerplätze besitze. Aber der chinesische Text zwingt uns durchaus nicht, den Weg nach Westen hinauszulegen, vor allem, wenn wir den Ausgangspunkt Kao-ch` üeh nicht wie de Groot im Ala-shan, sondern weiter nördlich im Khara-Harm mla annehmen; gehen wir von hier nach Norden, so bringen uns die 600-700 li, die de Groot mit Rücksicht auf die Entfernung bis Kan-chou um I000 li verlängert hat, nach Borlson am Khurhkhu-Gebirge, wo sich einige Karawanenstraßen kreuzen. Hier mag der chinesische Feldherr die Hunnen überrumpelt und geschlagen haben.