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0036 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 36 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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namens ist der Name der Korybanten der Kybele. Diese gehören nicht nach Iran, und gewiß ist hier nur ein sehr ähnlicher Namenbestandteil der den Griechen geläufigen Form angeähnelt. Um zu finden, welches Wort dahintersteckt, braucht man nicht weit zu suchen. In der Heeresliste des Xerxes heißt es bei Her. VII, 64 von den Saken, sie tragen auf den Köpfen xvpßaGiaç 4 ddi daily h'aç o' 8écç. Kvpßaota' gibt ein geläufiges persisches Wort wieder, das leider in dem geringen Wortschatz der Inschriften nicht direkt überliefert ist. Wohl aber begegnet es in der babylonischen Version der Grabinschrift des Dareios von Naqsh i Rustam. Dort folgen in Zeile 14/15 auf die Indu, Gimirri, Umurga' die „mät Gi-mir-ri (§a) kar-bal-la-te-§u-nu ra-pa-' "2), d. h. „die Saken, deren Mützen groß (hoch) sind". Der babylonische Text übersetzt also, ebenso wie Herodot VII, 64 das persische tigra-khauda durch ein persisches Synonym. das er als Lehnwort übernimmt. Das führt darauf, daß schon im Persischen für tigrakhauda eine synonyme Bezeichnung bestand3), deren zweiter Teil von dem karba-xvpßaç gebildet war; der erste Teil ar dann arda-, griechisch als ôe&o wiedergegeben und gleichzeitig übersetzt. So ergibt sich, daß Herodots seltsame '00oxoevßcrvriot nichts anderes sind als die Saka tigrakhauda von Naqsh i Rustam. Sie gehören also nicht nach Medien, sondern an den Oberlauf des Oxus am Pamir. Nun ist auch kein Zweifel mehr, wer die Haptxdvtot sind: es sind die Bewohner des berühmten Ferghana am Oberlauf des Jaxartes, nördlich vom Pamir, Tienshan und Alai Tagh. Diese beiden Landschaften im fernen Osten können niemals mit Medien zusammen einen Verwaltungsbezirk gebildet haben. Doch spricht ja Herodot III, 89

') Kupßaa(a ist persisches Lehnwort. Auch Her. V, 49 ist xup3aa(a allgemein der persische Helm. Aristophanes nennt die xupßaa(a in den Vögeln, v. 487: i,wv warep ßaat),è,; %, ; ir; 6c*iaxet (; &ÀExTpuwv) éri ri; xe?a),i; Triv xuppa(av rwv ;p.,i wv 1).6vos ôÇth'v. Dazu in den Scholien: Kopu•.i) aix-copo; und riet pip Iltpaat; iti, Tip Tttipav t?tpery ti),);r,x 4hv, w; K),E(rapyo; iv r; 6exxrrt•1.1.4vot 6i rbri II£patûv ßxaJ,Ei; 6p ilaiç àyptùvro. — Vgl. Suidas s. v.: Kup ßaa(a • xer).riy di,txapo;. Darauf folgt: K.')p Œç, -avro;•e'ttvtxov. Dann K•Sp4aat;•évtol ukv Ttxpav, r of ulv Nazt).Ei; aüv Ikpawv ;Of ëypwyro, oé ù: ^,Tp2 7)' i èrthCAlFtivk. xai reptxEv,f),a(a; Elaw, xai r.O.ou. Auf Her. VII, 64 scheint mir diese Notiz nicht zielen zu können. Erwähnt wird die xupßaa(a auch bei Pollux, rec. Bekker, Berlin 1846, Z. 58: xai Ilepaè,y ptv ïnla ... xai Ttdpa, ïtv xai xupias(av xai r.(iiapty xaè ri),ov xa),oûzty. Und I, 162: rt ôt xoua(e ri),o; \lax£ôovtx6;, rapa UEv'ed pw, w; rlxpa Ilepatx6;• xai xupßaa(av 6' '; ptaroOvr,; Y I pt: Àrirt tiprixev xai Tip xuvity i•et', (AE xu0aa(av tpEiv' Ilp6 ir ; 4t xai x(repty. — Vgl. Wilamowitz-Möllendorf, Aristoteles und Athen, Berlin 1893, I, pag. 45, Anm. 1 zu den Solonischen e p~1et;. —

2) Textausgabe und Transkription bei C. Bezold, Achaemeniden-Inschriften, in Delitzsch-Haupt Assyr. Bibl. Schon Ménant liest die von Bezold te a bal su ti su nu umschriebene Stelle: Gimirri sa karbalti suni rapa, und vergleicht Herodot VII, 64 (Les Achéménides pag. 97 Anm. 4). Auch J. Oppert: sa karbalsutisunu rappa, dont les kyrbasis sont pointues (les Mèdes pag. 209). Die genau richtige Lesung hat erst Andreas gefunden, welcher in

Martis Grammatik des Bibl. Aramäischen (Porta Ling. Orient.) pag. 67 im Glossar zu   schreibt: = assyr.
karballatu, in Dar. N. i. R. 15. Übersetzung des pers. khaudha, Helm, Hut (awest. khaodha np. khod und khoi, armen. khoir, xi ept;) im Talmudischen r+nir~ „Hut" und dann auch „Hahnenkamm" (wie im syr.), vielleicht verwandt griech. xup4aa(« (spitze Mütze und Hahnenkamm), vgl. Her. VII, 64 und Aristoph. Vögel v. 486. — Andreas gab damals (1896) die Verwandschaft mit xupßaa(a nur eingeschränkt an, weil man den Übergang von s od.s• in 1 für spezifisch assyrisch hielt, und daran Anstoß nahm, daß er hier auch im Babylonischen begegnet. In der 2. Auflage seiner Ass. Grammatik weist Delitzsch (1906) aber darauf hin, daß in der jüngeren Zeit, seit Nebukadnezar derselbe Lautwandel auch im Babylonischen sich findet, z. B. maldahu neben maldahu, Prozessionsweg (pag. 129). Der fem. plur. karba(1)läte setzt also einen fern. sing. karbaltu, i. e. karbaltu voraus, und indem man die babylon.wie die griech. Femininendung streicht, ergibt sich die Gleichheit der Stämme karbas und xupNa;, die beide das persische Wort reflektieren. Die 'Op»oxopupdvrwt sind griechisch, wie von xl.o/o ;, x(,pPavros gebildet. — Der babylonische Text ist nicht, wie früher te a bal su ti su nu zu lesen, sondern wie oben im Text gegeben. Vielleicht steht statt

des bal-la auch ba-la im Texte. s

Nämlich: frühere Lesung   -T TT

richtige „

4.4-TH -AT4--1 ~T --<T ~ I 11-

r

-<TA. I )71-

vielleicht:   44 TTi - T   - T ..-<TA- I IL, d. i. kar-ba-la-te-su-nu.

Das ra — pa —' dürfte, was hier nicht von Belang ist, als 3 m. pl. Prt. I I von rabû zu fassen sein, als erstes Zeichen der Zeile 15 mnß das Relativum Ia ergänzt werden.

3) Ebenso liegt es bei den Gädara, welche die babylonische Version Par-uparaesana nennt, wie ebenso die späteren Griechen Ilepona ue i6et sagen.