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Iranische Felsreliefs : vol.1 |
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Anten, schwarz die Orthostaten. Ebenso war das Gebäude R ausgeführt, nach Flandins Beobachtung „construit en assises d'un fort volume, les unes blanches, les autres noires". Auch die Orthostaten von Meshhed i mâder i Suléimân sind grau, während das Grab selbst aus feinem, gelbem Kalkstein erbaut ist. In Persepolis dagegen finden sich wohl auch gelbe und schwarze Kalksteine, doch nicht die Zweifarbigkeit an einem Objekt: an Säulenschaft und Basis, an Wand und Tür und Fenster.
Der Bau von Naqsh i Rustam gehört also aufs allerengste mit den Bauten von Pasargadae zusammen. Trägt die Zweifarbigkeit schon an sich den Charakter höheren Altertums, da sie die Farben des älteren Materials, Holz und Lehm, widerspiegelt' ), so wird dieser Charakter bestätigt durch Einzelformen, welche sich in entschiedenen Gegensatz zu denen von Persepolis stellen und nur älter als jene sein können. Von den Säulen habe ich gesprochen: die reich dekorierten glockenförmigen
Basen treten erst seit Dareios' Zeit auf und fehlen noch in Pasargadae. Ober die Orthostaten werde
ich bei den Tafeln XXX und XXXI sprechen. Der Grabturm bietet die Gelegenheit, auf ein in diesem Sinne besonders wichtiges Detail einzugehen, die Türbildung.
Die Form der Tür habe ich schon oben beschrieben (Abb. 69, vgl. auch Abb. 1). — Dieselbe Tür finden wir, etwas bereichert, am Meshhed (Tafel XXIX, Abb. 8o). Von den Türen der Paläste ist nur eine Spur vorhanden, die aber darauf hinweist, daß sie den Grabtüren gleich gebildet waren. Die Frontseite des Laibungssteines, der das Relief trägt, ist nämlich als zweifacher Rahmen gebildet, wie jene, während sämtliche Türen von Persepolis, wie es Abb. 7o zeigt, dreirahmig sind. Die Tür von Persepolis ist außerdem durch ihre ägyptisierende Hohlkehle charakterisiert, das Einzige, was. man als unmittelbare Entlehnung aus Ägypten bezeichnen könnte. Diese Hohlkehle fehlt an keiner Tür von Xerxes bis
i) C. F. Lehmann-Haupt, Material. z. ält. Gesch. Armeniens u. Mesopotamiens, Abhdg. d. Kgl. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Berlin 1907, pag.72u.74s. berichtet über die charakteristisch chaldische Zweifarbigkeit der Architektur, mit Verwendung weißen und schwarzen Gesteins. Bei den engen Beziehungen der persischen Architektur zu jenen Gegenden ist das gewiß kein Zufall und bestätigt die Auffassung, daß diese Zweifarbigkeit etwas Ursprüngliches, Altes ist.
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Abb. 69. Naqsh i Rustam,
Tür der Qâ ba i Zardusht.
Abb. 70. Persepolis, Tür im Tatara des Dareics.
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