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0209 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 209 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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sich ausdehnte und zu dessen Überwindung Dareios zwei Heere, eines unter Dàdarshish und eines unter Vaumisa, senden mußte, und der auch durch die fünf geschlagenen Schlachten nicht ganz beendet worden zu sein scheint — wenigstens fehlt das sonst übliche „Darauf war das Land mein", und man darf vielleicht folgern, daß der Aufstand erst allmählich verlöschte —, hat es offenbar an einem obersten Führer gefehlt. Ebenso erfahren wir nichts über die Führer des Aufstandes der Sattagyden und Saken (§ 21) (hier müssen die indischen Saken gemeint sein), auch nichts über dessen Bewältigung. Es sieht aus, als wären diese beiden Völker in den zweiten Aufstand der Perser, der auch nach Arachosien übergriff, verwickelt gewesen. Sehr auffällig ist es nun, daß auf dem Relief die Empörer, wie die Beischriften über jeden Zweifel erheben, in anderer Folge auftreten, als im § 51 der Inschrift. Ein Gedanke drängt sich da auf, nämlich, daß es die Reihenfolge ist, in der sie gefangen, d. h. in der die Aufstände beendet wurden. Meines Wissens ist dieser Umstand noch nicht durchgeprüft und historisch verwertet worden, und doch

könnte er geeignet sein, ein neues Licht auf die trotz allen aufgewandten Scharfsinnes noch immer dunkle Chronologie der Inschrift zu werfen.

Auf dem Relief sind dargestellt 1. unter Dareios' Füßen liegend Gaumata, 2. Atfina, 3. NidintuBel, 4. Fravartish, 5. Martiya, 6. Citratakhma, 7. Vahyazdäta, B. Arakha, 9. Frada, Io. Skunka Es erscheinen also vertauscht Martiya und Fravartish; Vahyazdäta, Arakha und Frâda.

Ober die Figuren ist folgendes zu bemerken : 1. Atfina und 4. Martiya, ersterer ein Elamit, letzterer ein Perser von Geburt, beide aber mit persischen Namen, tragen beide das medische Gewand, wie es die susischen Garden, nicht aber die Uvadja der Grabreliefs haben. Die Haartracht ist die des Dareios von Bisutün, doch sind die Frisuren aller Gefangenen nicht detailliert, wie die des Königs und seiner zwei Helfer. Der Bart des Persers Martiya ist etwas länger und spitzer als der des Atrina. Die beiden babylonischen Empörer, 3. Nidintu-Bel und B. Arakha, jener ein Babylonier von Geburt, dieser ein Armenier, tragen beide das babylonische gegürtete Untergewand. Ihre Nackenhaare sind, wie sie in Babylonien getragen wurden, glatt, ohne Schopf. Die vierte Figur, der Meder Fravartish, und die sechste, der Sagatier Z`itratakhma, erscheinen auffälligerweise nicht im medischen Gewande; vielmehr tragen sie ein Gewand, das im Schnitt, wenn nicht auch im Stoff mit dem altpersischen übereinstimmt. Als einzige Erklärung wüßte ich beizubringen, daß wir aus Herodot ja wissen, daß die ursprüngliche medische kriegsmäßige Ausrüstung ein Ärmelrock und eine Hose unter einem Schuppenpanzer war. Der Panzer ist dem Gefangenen, wie überhaupt alle Waffen, Ausrüstung und Schmuck natürlich abgenommen. Sie erscheinen immer nur in dem einfachsten Gewande. Die beiden Susier, die als kriegsmäßiges Gewand auch nicht das medische tragen sollten, haben die Waffen gar nicht gegen Dareios erhoben, sondern sind von der Dareios treu gebliebenen Bevölkerung ausgeliefert worden, erscheinen also in einem Friedensgewande. Diese Erklärung würde völlig befriedigen, wenn nicht der Margier Frada (9) davon eine Ausnahme machte. Dieser trägt medische Tracht, wiewohl er doch in der Schlacht besiegt wurde. Allerdings ist über seine persönliche Gefangennahme in der Schlacht, wie es doch bei Fravartish, Citratakhma, bei Nidintu-Bel und Arakha ausdrücklich geschieht, nichts gesagt. Daß Vahyazdäta (7) das medische Gewand trägt, ist dagegen nicht auffällig. Da er als zweiter falscher Bardiya, Sohn des Kyros, mit dem Anspruch auf das ganze Großkönigtum auftritt, so trägt er auch das Kostüm der Großkönige, wie ebenso Gaumata

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Abb. 9i. BisutCin, Krone des Dareios.