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0161 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 161 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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strecken sich solche seichte, aus Reisfeldern entstandene Sümpfe. Bis auf die bestellten Strecken Landes ist der Boden die gewöhnliche Steppe, den Herden eine dürftige Nahrung bietend. Nur nach der Schlucht von Persepolis her wird die Vegetation etwas dichter, und in der Schlucht selbst ist auch der Baumwuchs reich.

Die Ruinen, deren Reste nur allzu gering sind, stellen nicht Einzelgebäude, sondern eine ganze

Stadt dar. Das Stadtgebiet dehnt sich von den Resten des „Diwânkhâne` (   i. e. Audienzsaal)

genannten Gebäudes und vor der Ruine mit dem Relief bis an den Fuß der Takht i mâder i Suléimân

e.Thron der Mutter Salomos) aus, in einer Länge von etwa 125o m und einer Breite von ungefähr 75o rn. — Von Stadtmauern, welche dieses Gebiet begrenzt hätten, sind keine Spuren kenntlich. Der Boden dieses Areals aber ist, trotz der jahrtausendelangen Bestellung, übersät mit Schutt und Splittern von schwarzem und gelbem Kalkstein, neben rotem Lehm, dem üblichen Baumaterial von Pasargadae. Schon Cl. J. Rich konstatierte diesen Schutt und schloß daraus (1. c. pag. 241) : "the great extent of rubbish all about proves that there must have been a town here", während andere Reisende dies übersehen haben. Das Anwachsen des natürlichen Bodens durch solchen Schutt ist ein äußerst geringes, der Tatsache entsprechend, daß die Stadt nur die kurze Lebensdauer von Kyros bis Alexander besaß und ihr fruchtbarer Boden, wie es ebenso in Persepolis stattfand, Jahrtausende hindurch beackert wurde.

Zum eigentlichen Stadtgebiet gehören die auf einem etwa 3o m hohen Hügel gelegene Takht i mâder i Suléimân (Tafel XXVI), die Turmruine, Zandan (0141.1) i. e.'Gefängnis) genannt (Tafel XXVII),

eine einzelne Ante als einziger Rest eines Gebäudes (Stolze 134); die Diwänkhâne, eine Palastanlage mit einer charakteristischen aufrechten Säule (Tafeln XXX und XXXI) und endlich die Ruine mit dem vielbesprochenen Relief (Tafel XXVII) . Um für die beiden letzteren Ruinen einen kurzen Namen zu haben, der die Bedeutung der Bauten nicht präsumiert, will ich die Ruine mit der Säule das „Gebäude S"

und die Ruine mit dem Relief das

„Gebäude R" nennen. — Außerhalb

des eigentlichen Stadtbi t lie en

im NO ein Paar von Feueraltären, Ateshgah (slt~ j; 3Tl) genannt, im W das Grabmal Meshhed i mâder i

Suléimân   (V   •w ) )ISO 4.44,4 ;
Meshhed ist eigentlich, „Ort des Martyriums", dann „Heiligengrab", daher im Sinn identisch und gleichzeitig gebraucht neben Qabr 7e3 , i. e. Grab, d. i. Dieulafoys Gabrè, nämlich Qabr i ... ), daneben ein islamisches Karawanserai, in dessen verfallenem Hofe ein modernes Dorf sich eingenistet hat.

Etwa zwei deutsche Meilen nordöstlich von diesen achaemenidischen Ruinen liegen Schutthügel, welche von Flandin et Coste als „ruines d'une ville" bezeichnet werden. Sie sind nie näher untersucht worden, gehören aber nach den wenigen An

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Abb. 67. Pasargadae, Takht i mâder i Suleimân.

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