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0039 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 39 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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den ethnischen Namen der Paktyer nicht, während Herodot den geographischen Namen Hara-huvatish, Arakhosien nicht kennt. Arakhosien ist als Land um Qandahar durch Alexandreia in Arakhosien, durch Isidors Xoeoxockf und das arab.-pers. Qandahar in ar-Rukhkhadj völlig bestimmt. Die persischen Inschriften nennen, ebenso wie die Bakhtrish und Suguda, die Harauvatish und Thatagush in allen drei Fällen als untrennbare Gruppe; in Tracht und Bewaffnung werden sie völlig identisch dargestellt. Sitzen die Arakhosier in Qandahar, in den Landschaften am unteren Arghandab und etwa in Zamindawar, so setzt die ergänzte VII. Satrapie offenbar geographisch richtig die Sattagyden neben die Gandara, Dadiker und Aparyten. Die Thatagush müssen also etwa im Gebiete der Ghalzai südlich von Ghazni lokalisiert werden. Der Zusammenhang mit den Paktyern stellt sich so dar, daß dieser ethnische Name beide Völker in sich schlieSt, daß Arakhosien der geographische Name, die Sattagyden der ethnische eines Stammes dieses Volkes sind. Alle drei Namen treten schon in Dareios' erster Zeit auf, der allgemeine ethnische Name scheint später auf einen engeren Stamm beschränkt worden zu sein, wenn nicht doch die Selbstbezeichnung der Afghanen als Pakhtu (Pashtu), was viel umstritten ist'), auf ihn zurückgeht. Der geographische Name haftet an seiner Landschaft bis in moderne Zeit, so oft die Bevölkerung gewechselt hat. Der Name der Sattagyden dagegen kommt zuletzt in N. i. R. vor. Man wäre danach geneigt, die Ergänzung der VII. Satrapie in Dareios' späte Zeit zu verlegen. In diesem Zusammenhange ist es bemerkenswert, daß auf den Darstellungen des Tributzuges vor dem Apadana des Xerxes in Persepolis kein Volk mehr vorkommt, das dem Bildnis der Harauvatish und Thatagush entspricht.

Noch ein Volk gehört nach dem Wenigen, was wir von ihm wissen, vielleicht mit dieser Gruppe zusammen, die eauava0c, die in der XIV. Satrapie stehen. Außer an dieser Stelle kommen sie nur noch in der Erzählung Her. III, 117 vor 2). Neben ihnen treten hier die Khorasmier, die Parther und Hyrkanier und die Zarangen auf. So sagenhaft die Erzählung ist, so darf sie doch nicht geographisch widersinnig sein. Sie muß aus demselben Kreise stammen, wie die Stelle des MihrYasht 13/143). Da ist von dem zentralen gewaltigen Gebirgsstock die Rede, von dem die Wässer nach Khwarizm zum Aralsee, nach den Oasen von Marw, Herat und Zarandj und durch den KäbulfluB zum Indus und Indischen Ozean herabfließen. Das Mihr-Yasht nennt auch Sughda an dieser Stelle, was eigentlich nicht paBt, wie ebensowenig Parthien und Hyrkanien in der Herodotstelle. Das Gebirge des Mihr-Yasht ist das westliche Ende der Hauptkette des Hindukush, bis zum Bamian-Küh und Kuh i Baba. dem Shata Upairisaena des Awesta, hinter dem die Gandara um Kabul, die Para-uparisaina der babylonischen Version der Inschriften, die Ilaeoxaucocidac des Hellenismus sitzen. Auch Herodots Erzählung kann nur in diesem Gebirgsstock lokalisiert gedacht werden. Die eapavaZot gehören danach in das Zentrum des heutigen Afghanistan, etwa nordöstlich von Qandahar in das Gebiet des Farahrüd. Es ist kaum beweisbar, aber recht möglich, daß eapavatot nur der ethnische Name für den geographischen Harauvatish ist*). Später als in der Tributliste, also in Dareios' ersten Jahren, kommen sie nicht mehr vor.

Die XIV. Satrapie Herodots hat als erstes Volk die Sagartier. Wenn man die persischen Listen unbefangen liest, so muß man die in Beh. und in Pers. e genannten Asagarta für ein und dasselbe Volk halten. In Beh. sind in der Liste hinter den Mada, zu welchen die Asagarta gehören, erst die Armina

  1. Diese Ansicht ist von Lassen vertreten, von Trumpp und Grierson unterstützt, von Spiegel und Geiger sehr angezweifelt, von Marquart entschieden bestritten.

  2. Das Vorhandensein von Thalsperren und Stauseen in Iran, wie sie Herodot nur vom Fayüim her kannte, muß dem Griechen merkwürdig erschienen sein. Auch für andere Züge der Erzählung lassen sich aus dem modernen Persien die treffendsten Parallelen anführen. Das Kulturelle ist also gewiß historisch. Legendär ist die Kondensierung dieser Dinge zu einem einzigen Geschehnis. Am unteren Helmand, bei Ulan rubät und bei Bust, an der Einmündung des Arghandäb sind ungeheure Erdarbeiten gefunden worden, die in hohes Altertum zurückzureichen scheinen.

  3. Marquart 1. c., pag. 71-76 über IlaporavM6at.

  4. Marquart I. c., pag. 176 nennt 9aµavaiot, d. i. ap *Thamuina = aw. Sama die epische Bezeichnung der Arakhosier und verweist auf seine Abhandlung „Wehröt und Arang", die ich nicht habe finden können. Die englischen Karten verzeichnen einen Namen Sama östlich Qandahar, südlich Kelat i Ghilzai. —

4*