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0194 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 194 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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182

Diese wenigen Reste gestatten ge-

rade, die Raumdisposition des Gebäudes

1;;;;%   mit Sicherheit zu erkennen, wobei nur

Fragen zweiter Ordnung unbeantwortet

a"f, cât   bleiben. Es ist ein Hauptraum vorhan-

den, der durch zwei Säulenreihen von je

vier Säulen in drei Schiffe geteilt wird.

   0   O   O   O   C   Seine Mauern ergeben sich als etwa z;} m

stark, sie bestanden aus ungebrannten Lehmziegeln mit schwarzen, relieftragenden Orthostaten am Sockel. Der Lang-

),   seite dieses Raumes lag zwischen zwei

aufrechten Anten (den beiden links auf

   C /1 Tafel XXX) eine offene Vorhalle vor, die

   iT=   notwendigerweise 4 Säulen als Stützen

Gi6auôi5 P.s°adc.   ""a,1:""   besessen haben muß. Die südliche Ante

(Tafel XXX im Vordergrund) und das

niryrbnw aRfi~   1

~r -   Säulenfundament in ihrer Flucht bestä-

tigen die Anlage einer ähnlichen, nur

   111   zweisäuligen Vorhalle an dieser Schmal-

a   1~   seite. Zwischen beiden Hallen wird ein
turmartiger Eckteil gebildet, dessen Eckpunkt auf Tafel XXX links unter dem Perser zu sehen ist. Dieser Turm war

'   nicht massiv, sondern hatte einen Innen-

- —   raum, da eine Kante an den Fundament-

ff1   GtGeuer Ac

.   e   ... '   t°   WenI   Wen

steinen fiir die Orthostaten der Vorhalle

.,

   l„   das Vorhandensein einer Tür beweist.

Das weitere Verständnis dieses

Abb. 83. Pasargadae, Paläste.

noch fragmentarischen Grundrisses erschließt der Vergleich mit dem Apadana des Xerxes in Persepolis, bei welchem sich dieselben Räume wiederfinden. Wie wir bereits besprochen hatten, sind die Bauten vom Apadana-Typus nur auf eine Achse symmetrisch. Für das Gebäude S in Pasargadae sind nun zwei Anhalte gegeben, welche Achse als Symmetrieachse, mit anderen Worten, welche Seite als Hauptfront aufzufassen ist.

Zuerst die Orientierung.   Das Apadana und der Hundertsäulensaal von Persepolis blicken
nach NNW. Die Breitseite des Gebäudes S blickt ebenfalls nach NW., und da wir dieselbe Richtung bei dem Gebäude R wiederfinden — genaue Gradmessungen liegen leider nicht vor —, so kann man diesen Umstand kaum für einen Zufall halten, da die Orientierung für jene Klimata eine eminent praktische Bedeutung hat. Der andere Anhalt ist der, daß in der nördlichen Schmalwand der Längsvorhalle der Rest einer der südlichen entsprechenden Tür vorhanden ist, der leider nicht genau gemessen worden ist; doch darf man ihn für sicher halten, aus Gründen der Symmetrie und da auch die Fundamentsteine unter der nördlichen Ante auf eine Verlängerung der Mauer nach NO. hinweisen.

Aus diesen Erwägungen habe ich (Abb. 83) die nordöstliche Schmalseite mit Turm und Vorhalle der südwestlichen symmetrisch ergänzt. Ob die Rückwand, die also nach SO. gekehrt war, eine Tür besaß oder nicht, bleibt dahingestellt : beim Apadana ist keine Tür mehr festzustellen, beim Hundertsäulensaal sind solche vorhanden.

I~hhi~

~ C~