National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0075 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 75 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000244
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

63

Abb. 22. Deh i n8, Issakawand.

Phot. Mann.

hinabzugehen, ist ganz ausgeschlossen, da in parthischer Zeit gewiß schon die Leichenaussetzung im allgemeinen vorherrschte. — Zur Vervollständigung des Materials weise ich auf die einfachen, kleinen Felsgräber hin, welche de Morgan (Mission IV, I,,PI. XXXIII, pag. 301, Fig. 179) unter dem Namen Dî-nou (d. i. Deh i nô) veröffentlicht hat. Ich gebe die Abb. 22 nach einer von Professor Oskar Mann aufgenommenen Photographie. Die Umrahmung der einfachen Grabhöhlen weist noch auf die ursprüngliche Hausform hin. Das Relief über dem rechten Grabe ist eines der seltenen Beispiele figürlicher Darstellungen. Seine Ungeschicklichkeit dürfte halb provinziell, halb altertümlich sein. Die Tracht der vor einem Altar betenden Gestalt ist die medische. Für die Datierung wichtiger ist, daß auch die Haartracht noch die medische ist, die zuletzt bei Dareios auf dem großen Relief von Bisutün vorkommt (vgl. Text zu Tafeln XXXIII—XXXV). Damit wird das Grab, offenbar eines der jüngsten der nordiranischen Felsgräber, noch in medische Zeit, also in das siebente bis sechste Jahrhundert gerückt. — Deh i nô, oder nach Mann Issakawand, liegt an der von der großen Heerstraße Baghdad—Hamadan bei Bisutün abzweigenden Straße, die durch das Lüristan nach Khùzistän führt, also in einer wichtigen Grenzgegend zwischen Ekbatana und Susa.

Es ist also so, daß Dareios mit seinem Felsengrabe an alte iranische Sitten anknüpfen konnte. Neu war nur die königliche Ausgestaltung des Grabes. Von jüngeren als achaemenidischen Felsgräbern ist in Persien wenig konstatiert worden. Brugsch') schildert das Gabristan von Kuhrüd, an der Straße von Käshän nach Isfahän. Dort liegt ein weit ausgedehnter Friedhof, mit Schachtgräbern von 3 bis 4 zu 1i zu 6 Fuß Größe, in terrassenförmige Felsen gehauen. Die islamische Bevölkerung benutzt die Gräber und gräbt neue. Über ihr Alter ist nichts bekannt.

Interessanter sind die Höhlengräber, von denen eines Abb. 23 zeigt. Diese Photographie fand ich in Teheran bei einem russischen Photographen. Houtum-Schindler, den ich um Auskunft bat, schrieb mir:

') Reise der preußischen Gesandtschaft n. Persien 186o/61. Leipzig 1863, II 256.