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0134 Iranische Felsreliefs : vol.1
Iranische Felsreliefs : vol.1 / Page 134 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000244
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I22

Kreis des Schaftes zu einer Auflagerfläche in Vierpaßform überführt (vgl. Abb. 53)1). In dem Kegelstumpf ist wohl die spätere Glockenform vorgebildet.

Für die eng verwandten Formen auf außeriranischem Boden genüge ein kurzer Hinweis. Zunächst ist zu betonen, daß diejenigen Architekturdarstellungen auf assyrischen Reliefs2), welche löwen- und sphinxgestaltige Säulenbasen und Säulen (Kapitelle sind zerstört), Fenstergalerien mit Säulen im Dachgeschoß von Häusern, kleine säulengetragene Pavillons mit Kapitellen mit Voluten- oder Blattformen zeigen, Bauten aus Städten unterworfener Völker und eben keine assyrischen Bauten darstellen. Alle Beispiele gehören nach dem armenischen Norden oder nach dem hettitischen Nordwesten und Westen. Ebenso sind die sog. „Modelle" kleiner Sphinx- oder Löwenbasen keine Modelle für assyrische Architekten, sondern offenbar Möbelteile, höchstens Modelle für Möbel. Eine Säule kommt in Assyrien, mit Ausnahme derer am „in hettitischem Stile" erbauten Hilâni nicht vor, noch viel weniger in Babylonien.

Am bedeutungsvollsten für den persischen Säulenbau sind die paphlagonischen Gräber, an denen uns ein großer Formenreichtum an Basen und Kapitellen entgegentritt. Aus der Fülle wähle ich nur

Abb. S3. Säulen an Felsgräbern.

das einzelne Felsengrab von Iskelib3) aus mit dem hohen, weitausladenden Torus als Basis, den kauernden Löwen als Sattelholz (vgl. Abb. 53). Ferner das Grab von Salarköj4) mit einem plumpen Torus als Basis, einem Kapitell aus Echinus und vorragendem flachem Abakus und darauf einem tiergestaltigen Sattelholz. Drittens das von Leonhard entdeckte Grab Qaleqapusu4), welches als Basis eine Plinthe und stark ausladenden Torus hat; den Schaft schließt eine schmale Wulst ab, darüber liegt das widder- oder stiergestaltige Sattelholz, oben durch eine flache Platte bedeckt (vgl. Abb. 53). Alle Säulen sind un-

9) Diese ganz singuläre Form gebe ich nach der Autorität de Morgans. Wenn sie richtig aufgefaßt ist, so könnte ich sie nur als unmittelbare Wiedergabe in Stein eines klotzigen Astendes des Stammes begreifen. C. F. Lehmann-Haupt, der mir liebenswürdigst sein Originalnotizbuch zur Verfügung stellte, gibt in flüchtiger Skizze aber nur eine einfache Wulstform, ähnlich einem schweren Echinus. De Morgans Aufnahme bedarf also einer Nachprüfung.

°) Vgl. Perrot-Chipiez II, pag. 225. — Layard, Monuments of Ninive, 2. ser., pl. 49. — Botta & Flandin, pl. 114, — Rawlinson, The 5 great Monarchies I, pag. 388. — Perrot II, pag. 142, 219, 221. — Ferner: Layard, Monuments 1, ser., pl. 95. — G. Smith, Assyrian Discoveries, London 1895, Photogr. — O. Puchstein, Die ion. Säule, Leipzig 1909, Abb. 40, 41. — Place, Ninive, III, pl. 35 (eine Basis und kein Kapitell). —

  1. G. Hir.,chfeld, Paphlagon. Felsengräber, Abhdlg. d. K. P. Akad. d. Wiss. Berlin, 1885, Tfl. IV.

  2. R. Leonhard, Paphlagon. Denkmäler, pag. 20, u. Die paphlagon. Felsengräber usw., pag. 16ss.

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