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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0040 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 40 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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weiter gediehen, denn das Baugeld war ausgegangen. Außerdem schienen die Götter und Geister schon mit zwei Stockwerken befriedigt, denn unter dem

Jubel der ganzen Stadt war mittlerweile ein erfolgreicher Kandidat vom letzten Termine heimgekehrt Damit, daß jener Berggipfel durch den Turm um einige Meter erhöht wurde, waren gewisse Geister eben abgehalten worden, die Arbeit der Literaten zu stören. Die weisen Mathematiker sagten: „Der Tiger des Westens ist wieder mit dem Drachen des Ostens harmonisch vereinigt."

Was so eine kleine Naturnachhilfe ausmacht, wissen wir Europäer immer noch nicht genügend zu würdigen! 1905 hat noch Tschang tsche tung, der

bis zu seinem Tode im Jahre 1909 größte Berater und Reformator des Reiches, es .gespürt. Er war im Jahre 1904 nach Peking berufen worden und die Siegel der zwei Hu-Provinzen lagen inzwischen in den Händen Tuan fangs 1). Dieser ließ in der Hankow gegenüber am Yang tse gelegenen Provinzialhauptstadt Wu tschang nach europäischem Muster eine Straße über den Berg bauen, der recht hinderlich die Stadt in zwei Teile zerlegt, und hierbei hatte man ganz oben einen Einschnitt ausgehoben, um den Anstieg zu verringern. Gerade dieser Einschnitt aber hatte das Föng schui gestört. „Der Drache der Erde war hierdurch am Rücken verletzt worden." Der Vizekönig Tschang tsche tung selbst wurde deshalb nach seiner Heimkehr von einem Rückenleiden geplagt und ließ auf den Rat seiner Ärzte den Straßeneinschnitt wieder auffüllen. Es geschah das noch im Winter 1905!

Die Stadt Kün tschou hat viele reiche Leute. Einen ihrer chinesischen Millionäre, dessen Vermögen in vielen Feldern, in Pfandhäusern und Tabakmanufakturen angelegt war, lernte ich persönlich kennen. Er war ein Mann von mittleren Jahren mit fahlem, gelblichem Gesicht, das mich so ein bißchen an den Geizhals im Bilderbuch erinnerte freilich hatte ich schon erfahren, daß er wegen seiner geringen Freigebigkeit vom Volke gehaßt wurde, so daß oft Kinder ihm Steine nachwarfen, wenn er über die Straße ging. Er wohnte in einem sehr großen, aber engen und muffigen Häuserkomplex. Und doch konnte er sich etwas leisten. In dem Gewirre von einstöckigen Häusern gab es Telephone, Grammophone, Musikschränke, auf alle chinesischen Zeitungen der Welt war der Besitzer abonniert, und er sprach über Weltpolitik schon so sicher und selbstbewußt wie — unsere Quartaner, die irgendwo etwas aufgeschnappt haben. Zu sechs Frauen hatten ihm seine Mittel gereicht, vier davon waren ihm allerdings durchgegangen. Auch den Rang eines Tao tai besaß er, war also mit Hilfe seines Geldes Exzellenz geworden. Sogar eine Audienz bei seinem Kaiser hatte er sich einmal um die Kleinigkeit von etwa 30 000 Mark verschafft. Er erzählte mir sehr amüsant und haarklein davon. Nur mit einer seiner Frauen war es ihm schlecht ergangen. Bei einer Vergnügungsreise nach Hankow hatte er von ihr, der berühmt schönen Tochter eines Präfekten, gehört. Vollends nach einer flüchtigen Begegnung auf der Straße hatte er alles darangesetzt, sie zur Frau zu bekommen. Und wirklich, seinen geschickten Sendungen und Mittelspersonen war es gelungen, dem Vater weiszumachen, daß er noch keine andere Frau habe. Außerdem hatte er j a so viele und große Geschenke für die Tochter gesandt, daß der Vater noch jahrelang froh war, für seine Tochter

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1) 1911 beim Versuch, die Revolution in Se tschuan zu unterdrücken, von seinen eigenen Soldaten zum Tode verurteilt und enthauptet.

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