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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0115 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 115 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Kindern gehütet, und für die genügen die Halden    .

im Tal. Es ist darum recht einsam auf den Ber-

n und so hat sich noch etwas jagdbares Wild   ~~

gen,   j g

erhalten können. Von den vielen Fasanen und Hasen abgesehen , gibt es hier Rehe und Wildkatzen, Füchse usw.

In den Tälern des Fen ho und seiner Zuflüsse, die ich nun östlich der Wasserscheide erreichte, lebt eine dichte Bevölkerung. In Scharen folgten mir wieder ganze Dörfer auf Schritt und Tritt auf dem Fuße nach und gar oft bis zu den unglaublichsten Plätzen. Tag und Nacht ließen sie mir wieder keine Ruhe. Trotz der Nähe der Hauptstadt wollten sie hier noch nie einen Fremden gesehen haben; doch war Iie Bevölkerung stets freundlich. Zittrige Alte ließen sich in meine Nähe führen, sie mußten vor ihrem Ende doch mit eigenen Augen so einen vielgeschmähten „Überseer" gesehen haben. Ein alter Tschü jen, ein Lizentiat (ein aus dem Konkurrenzexamen in der Provinzialhauptstadt hervor- ó gegangener Graduierter II. Klasse), machte wieder den Sprecher. Erst belehrte er die Umstehenden, daß es da hinten irgendwo im Westen ein großes England (da ing guo), ein großes Deutschland (da de guo) und großes Frankreich (da fa guo) gäbe, dann wollte er von mir über die Heimat der Mohammedaner belehrt werden. Am interessantesten aber war ihm und seinen Jüngern ohne Zweifel die Frage, wo das Land der Zwerge liege und vor allem das große Land, in dem die Menschen an Stelle des Bauches ein großes Loch haben, durch das man eine Stange stecken kann und wo man so die Reichen und die Beamten herumträgt. Enttäuscht zogen die meisten wieder von mir ab, als ich erklärte, dieses Land nicht zu kennen. „Der will weit ,unter dem Himmel' herumgekommen sein, will

ein Geograph sein, von den Menschen mit dem

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Loch im Leib aber hat er noch nichts gehört, oder

lügt er und hat selbst eines."   z

In den Tälern des oberen Fen ho hatte es im Juli 1905 sehr wenig geregnet. Man war darum allgemein um die Hirseernte besorgt und fast täglich begegnete ich Bauernprozessionen, die unter nichtendenwollendem Krachen und Knattern von Feuerwerkskörpern, mit Gongmusik und mit Fahnen

begleitung eine Sänfte mit einem Papier- oder Tongott herumtrugen. Auch eine vierzehntägige Fastenzeit war von den Dorfältesten des oberen Fen ho-Tales beschlossen worden, weder Schnaps noch Fleisch durfte während dieser Zeit

6 I.

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