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0243 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 243 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Gelugba-Mönchsekte den Wunsch, Yen ta (Altan Gegen Khan) für ihre besonderen Gelugba-Dogmen zu gewinnen. 1575 reiste der damalige Großabt der Gelugba-Sekte, bSodnams rgyamtsco, der erste, der den Titel Dalai Lama erhielt, an das Hoflager des Yen ta nach Kuku khoto und bekehrte ihn mit allen seinen Untertanen. Ja , als bSodnams 1586 starb, hielten es die Gelugba für das beste, die Wiedergeburt ihres Großabtes 1588 in dem neugeborenen Enkel des Yen ta zu sehen, der mit seinem kirchlichen Namen abs Yontän rgyamts`o oder Yontän Dalai Lama bekannt geworden ist. (Yontän ist der einzige nichttibetische, sondern mongolische Dalai Lama.) Er wurde 1602 von Kuei hoa tsch`eng (Kuku khoto) in das Debung - Kloster bei Lhasa geführt und dort als oberste Inkarnation der Gelugba eingesetzt. (Als sein Stellvertreter in der Mongolei [s. Köppen und Grünwedel] wurde um 1604 die Inkarnation des rDschebtsun damba Taranatha [s. S. 101, Anm. 1] geschaffen.) Yontän Dalai Lama

starb bereits 1616 in seinem Kloster. Nach seinem Tode scheint in Tibet eine nationale

und antimongolische Strömung obenauf gekommen zu sein. Jedenfalls wurde die

neue Wiedergeburt des Dalai Lama in dem Sohne eines hohen tibetischen Adligen

in Tsang (Hintertibet) gefunden und es erschien zur Unterstützung der Gelugba 1619

ein Westmongolenheer unter dem Vater ( ?) des Guschri Khan, dem Thiiîger tho (s. Ch.

Das, Contributions) oder Bagha Toin und Ügetai Batur (s. Sanan Setsen), die bereits mit

ihren Untertanen auch Anhänger der Gelugba geworden waren, in Zentraltibet. Die

Mongolen waren im Begriff, das tibetische Heer in Lhasa zu vernichten, als es noch

gelang, vermittels des Pan tschen Erdeni (der jetzigen Inkarnation von Traschilhumpo),

der, obgleich er selbst ein Gelugba war, doch die Sache der tibetischen Adligen förderte,

sie zu besänftigen und mit Geld einen Frieden zu erkaufen.

Während dieser Zeit herrschten in Zentraltibet die tibetischen Könige der (weltlichen) Pagmodu-Dynastie (1340-1635 in Lhasa). Ihre Macht war aber schon längere Zeit im Schwinden, und deshalb wohl hatten die Äbte der gelben Gelugba-Mönche, die unter ihnen groß geworden waren, bereits 1575 bei den Mongolen Anschluß gesucht. Im Hauptort von Tsang (Hintertibet), in Schigatse, residierte ein tibetischer Adliger, der gTsangba Punts`og rnamgyal (als Vizekönig). Er unterstützte die weiße Sekte der Karma(ba) und war ein geschworener Feind der gelben Gelugba. Er führte erbitterte Religionskämpfe gegen die Gelugba und gegen den König der Pagmodu von Lhasa, und vertrieb endlich den letzteren, mit Namen bSodnams, ums Jahr 1635 aus seiner Burg in Lhasa. Da aber Punts`og rnamgyal nach seinem Siege die Gelugba noch heftiger unterdrückte, griffen die westmongolischen Parteigänger der Gelugba ums Jahr 1642 abermals ein. Diese hatten jetzt am Kuku nor ein großes Reich errichtet. Torol Batur Guschri Khan1), ein Khoschot (eine Unterabteilung des westmongolischen Volks der Oirod [Ölöt], die seit alter Zeit am Altai beheimatet sind und direkte Nachkommen eines Bruders des Dschinggis Khan sein wollen), hatte in jungen Jahren schon die Hui hui geschlagen und hatte sich früh zur Gelugba-Sekte bekehrt. 1633 hatte er einen Urenkel des Dayan Großkhan (s. S. 103, Anm.), einen Khalhkha-Prinzen mit Namen Tschotor Tschogtu (s. Huth, Jigsmed ... ), der mit seinem Volk aus dem Norden an den Blauen See gekommen war und die Gelugba mit Hilfe des Fürsten voct Schigatse (Punts`og) zu vernichten und die Weißmützensekte zu stützen dachte, besiegt. Hierauf war Guschri Khan 1636 in Südosttibet (Kam) eingefallen und hatte den König Beri in Kam unterworfen, angeblich weil dieser sich noch zum alten BönboGlauben und nicht zur rechtgläubigen Kirche bekannt hatte. Ehe er dann ums Jahr 1642 in die Religionskämpfe zwischen Lhasa und Schigatse selbst eingriff, hatte er sich die Unterstützung des dsungarischen Kalmüken Batur Gung, des Vaters von Galdan und eines seiner Brüder gesichert. Mit 5000 Mann drang er in Zentraltibet ein, belagerte Schigatse und tötete den Puntscog rnamgyal. Er richtete in Lhasa ein mongolisch-tibetisches Reich ein, das den ganzen Kuku nor, Amdo, Kam miteinbegriff. Mit ihm hob sich das Ansehen und die Macht der Gelugba. Aber er scheint es doch nicht für zweckmäßig gehalten zu haben, selbst die Herrscherrolle zu übernehmen,

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1) Siehe Huth, Jigsmed nam-mka: Guschri Khan war der dritte Sohn des Noyan Khongor und der Akhai Khatun. Noyan Khongor stammte von Khabutu Khasar, einem jüngeren Bruder des Dschinggis Khan. ( Siehe weiter die Genealogie der Khoschot bei Pallas.)

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