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0177 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 177 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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In schmalen Oasen zwischen den Dünenmassen, an Stellen, wo die Sande die darunter befindlichen roten Tonschichten frei lassen, und am Rande der Alaschan-Berge, an den unsäglich. steinigen Ausläufern der Berglehnen (auf dem „Piedmontgravel"), teilweise in Häusern, meist aber in Filzyurten, hausen die Bewohner. Es sind dies die sogenannten Alaschan da tse , AlaschanMongolen 1), die nach der mandschurischen Volkseinteilung einen selbständigen Stamm der „äußeren Mongolei" bilden.

Ihr Gebiet ist so traurig, daß hier noch wenig Gefahr einer chinesischen Überflutung droht. Am Rande der großen Wüste, am Ufer eines kleinen Baches, haben sie eine kleine Stadt, die bei der chinesischen Bevölkerung unter dem Namen Wang ye fu (Palast des Fürsten) oder Ding yüan ying bekannt ist. Erst weiter weg, wie z. B. in Lan tschou fu, hörte ich auch den Namen Fu ma fu für sie gebrauchen. Eine starke, einer Chinesenstadt ähnliche, quadratische

wenigen Verwerfungen der älteren und geschichteten Hung tu zu urteilen — das Profil des Landes schon die Gestalt von heute angenommen hatte und schon durch eine lange und feuchte Zeitfolge die Hauptzüge der Täler angelegt worden waren. Da in der Zeit der Hung tu-Bildung Löß fehlt und in ihren Ablagerungen eine Schichtung vorhanden ist, so kann die rote Erde nur unter der Mitwirkung von Wasser entstanden sein. Es war eine feuchtere Zeit als die Lößzeit, in der der Wind eine so bedeutende Rolle spielt. Es konnte damals von keiner Wüste „exotisches" Material herbeigeweht werden. Für eine Lößbildung fehlte noch die Wüste im Nordwesten; denn auch dort waren noch Süßwasserbecken. Aber allzusehr kann das Klima der roten Tonzeit vom Lößklima und damit auch von heute nicht entfernt gewesen sein, sonst hätten sich doch wohl die großen Trümmermassen nicht in dieser Weise ansammeln können. Auch die Gattungen der Tierreste und das ganze Aussehen der roten Tone weist schon auf Steppen hin.

1) Die Alaschan-Mongolen sind Oirod oder Ölöten (Olüten, Eleuthen usw.), also vom gleichen Stamm wie die Kalmüken; sie wollen von Olutai, einem Prinzen der Yüan-Dynastie, abstammen, was aber nicht richtig sein kann. Nach Howorth, History of the Mongols, Bd. I, S. 663, gehören die Alaschan-Mongolen zu den wenigen „Eleuths of Choros" (Ölöt), die sich in China von Galdan's Zeit her erhalten haben und der großen Kalmükenschlächterei der Mandschu-Truppen im 17. und 18. Jahrhundert entgangen sind. Sie sollen den Kaiser Kang hi gebeten haben, ihnen ein Land anzuweisen, und dieser bestimmte für sie diesen Teil der Wüste Gobi, wobei sie versprechen mußten, in einer Entfernung von 60 Li von der chinesischen Grenze zu bleiben (s. hierzu: Timkowski, Voyage à Péking, 1827, II, S. 279).

Die Alaschan-Mongolen erinnern sich heute noch, daB sie sich um das Ende der Ming-Zeit wegen irgend welcher Streitigkeiten von den übrigen Westmongolen (Kalmüken) abgespaltet und sich, von Nordwesten kommend, in dieser Gegend niedergelassen haben. Einer ihrer Herren mußte später Kang hi um Schutz gegen den Kalmükenkönig Galdan bitten und erhielt in der Folge das Land von den Mandschuren "zugesichert. Seither ist den Alaschan-Herrschern eine rührende Anhänglichkeit an das MandschuHaus eigentümlich. Sie halfen nicht bloß Galdan, sondern auch Amursan vernichten. Sie kämpften für die Mandschuren in Tibet, in Kan su und in Turkistan. 1723 haben sie den Mongolenaufstand unter Lobdzang Dandsin und später mehrere Hui hui-Rebellionen niederschlagen helfen. 1783 haben sie Lan tschou fu von den andrängenden Dunganen erlöst. Hohe Ehren, nicht zuletzt der erbliche Rang eines Prinzen oder Königs I. Klasse und wiederholte Verschwägerungen mit den regierenden Kaisern wurden ihnen von seiten der Mandschu zuteil. Die mit den kaiserlichen Prinzessinnen nach Alaschan ziehenden Hofstaaten und Dienstboten aber kosteten das Volk viele drückende Steuern und der Stamm, der zeitweise, als er Steuerfreiheit genoß, bis zu 10 000 Familien gezählt haben soll, ist heute sehr bedrückt und auf 1200 Familien zurückgegangen, wozu 150 mandschurische Familien kommen. 1912 wurde der König von den Anhängern der chinesischen Revolution gefangen nach Bau tu gebracht.

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