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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0081 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 81 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Es mag auch noch viel trübes Hoang ho-Wasser durch das Drachentor sich durchzwängen, bis auf dieser uralten Trasse eine Änderung eintritt und die Bahn gebaut wird. Hier aber wird sicher einmal eine Bahn durchkommen, nicht bloß, weil hier allein der Hoang ho leicht und sicher zu überbrücken ist, sondern auch der Kohlen wegen, die heute schon von hier aus bis nach Hsi ngan fu gebracht werden.

Das Drachentor liegt in dem Gebiet, das die uralte chinesische Kultur zum Aufblühen gebracht hat. Dicht dabei finden sich Eisen und Kohle seit Urzeiten verhüttet. Die breiten Lößterrassen in den Tälern machten aus den Chinesen das fleißige Bauernvolk, das sie heute noch sind. Hier wurde der Grund gelegt zu der ungeheuren chinesischen Volkskraft, die noch lange nicht ihr Ende erreicht hat und der es die Chinesen verdanken, daß sie so viele andere Barbarenvölker aufsaugen konnten.

In nur vier Tagereisen vom Drachentor erreicht man mit Karren die Stadt Ping yang fu, wo im 23. Jahrhundert v. Chr. der Kaiser Yao seine Residenz aufgeschlagen hatte. Von dort aus breitete sich die chinesische Zivilisation auf die vielerlei Stämme aus, die sich jetzt selbst Chinesen nennen und die auch wir unter dem Namen Chinesen zusammenfassen. Heute noch ist es nur die uralte gemeinschaftliche Kultur, die das Riesenreich zusammenkittet. Wie schwach die Zentralregierung ist und sich fühlt, dürfte meinen Lesern ja bekannt sein.

Der Ort Yü men kou am Drachentor hat nicht einmal ein ordentliches Gasthaus. Eine drückende Schwüle lastete in dem Tale, und dabei mußte ich in einer Garküche den niederen Raum einer Lehmhütte mit zwanzig Chinesen teilen und froh sein, überhaupt ein Eckchen für mich zu bekommen.

Am Tage darauf ging es kurz hinter dem Ort den Berg hinauf. Es galt, den schon erwähnten Bruchrand zu überschreiten, der in einem großen Bogen zuerst dem Wei ho-Tal parallel läuft, dann immer mehr nach Norden umbiegend am Drachentor über den Hoang ho setzt, um schließlich innerhalb der Provinz Sch an si noch weit nach Norden zu ziehen. Der Anstieg war so steil und der Weg so schlecht, daß man bei uns wohl nur Geißen darauf klettern ließe, hier aber begehen ihn Hunderte von Maultieren und Eseln, die jahraus jahrein Kohlen und Koks von den nächsten Gruben herbeischleppen. Kaum weniger steil stieg ich jenseits wieder hinab in das Tal des Hoang ho. Gäbe es vom Drachentor an einen Weg dem Fluß entlang, so wäre ich bald in meinem nächsten Quartier gewesen. So aber war ich durch eine mühsame eintägige Tour nur etwa 8 km weiter flußaufwärts gekommen.

Oberhalb der kurzen und scharfen Wendung, mit der der Gelbe Fluß die Randkette durchbricht, fand er sich jetzt tief in horizontal liegende Sandsteinschichten eingegraben. In einer Breite von 300-400 m füllt er dort die ganze Talsohle aus und fließt in wenig ausgiebigen Windungen rasch und eilig in einem Felscanon zwischen graugrünen Sandsteinmassen dahin. Und so ging es nun wochenlang dem Fluß entlang weiter aufwärts gen Norden.

Nie konnte ich weit das Tal hinaufsehen, nie konnte ich von den Bergen aus sicher im voraus sagen, wie das Tal weiterging. Kaum war ich aus der Schlucht heraus, so waren Fluß und Tal schon den Blicken entschwunden und unabsehbar weit zeigte sich eine unendliche Zahl von Lößgipfeln, ein Labyrinth von Rücken und Kämmen. Keiner davon überragte imposant und hoch seine

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